Diesmal ist jedoch alles anders, denn es dreht sich heute nur ums Steinecker Brew Center. Bereits früh morgens um sieben Uhr treffe ich mich noch bei Dunkelheit und Nieselregen mit den vier Studenten Alexander Auer, Kilian Lürweg, Christoph Schreieder und Michael Wex. Sie studieren im dritten Semester Brau- und Getränketechnologie an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.
Warum sie hier sind? Einmal im Jahr findet an der Hochschule der sogenannte „Brauwettbewerb“ statt, welcher von Studenten des vierten Fachsemesters ausgerichtet wird. Dabei haben meine vier Gäste ein Team gebildet und mit einem klassischen deutschen Bierstil, einem Münchner Dunkel, die Jury aus Professoren und Studenten in einer Blindverkostung überzeugt. Als jüngstes Team in einem Umfeld vieler anderer Teilnehmer sind sie die stolzen Gewinner des Wettbewerbs – und damit für uns Wunsch-Braupartner. Deshalb haben wir sie zu einem gemeinsamen Brautag ins Steinecker Brew Center eingeladen.
Der etwas andere Sud
Als Rezept haben die Jungs sich ein etwas ungewöhnliches Bier ausgesucht: Mit einer angepeilten Stammwürze von 15° Plato bewegen wir uns auf halbem Weg zwischen einem klassischen Festbier und einem kräftigen Starkbier. Die Verwendung eines gewissen Anteils an Münchner Malz verleiht dem Bier außerdem eine leuchtend gelbe Farbe, welche schon fast ins Orangene übergeht.
Und auch der Hopfen ist etwas ganz Besonderes. Die kaum noch verwendete und fast in Vergessenheit geratene deutsche Hopfensorte „Northern Brewer“ sorgt für ein würziges, fast kräutriges Hopfenaroma, ohne dabei dem Bier eine unangenehme Bittere zu verleihen.
Nicht nur weil der Sud so etwas Besonderes, wenig Alltägliches ist, macht es mir richtig Spaß gemeinsam mit meinen Besuchern das Bier einzubrauen. Alle vier sind mit Sicherheitsschuhen und der Bereitschaft, richtig anzupacken, hier angekommen. Vom Schroten des Braumalzes über die Probenahme bis zur anschließenden Analyse lassen sie es sich nicht nehmen, selbst Hand anzulegen und den Sud wirklich zu „ihrem“ Bier zu machen.