Den Kreislauf fördern: drei Dinge, die jede und jeder tun kann
Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft kann nur dann funktionieren, wenn sie von allen Beteiligten mitgetragen wird. Klar, politische Akteure und Unternehmen spielen hier eine maßgebliche Rolle. Aber genauso ist auch jede und jeder Einzelne von uns gefragt, einen Teil dazu beizutragen. Auch wenn sich Strukturen und Möglichkeiten zur Abfallentsorgung regional stark unterschieden, so gilt dennoch ohne Ausnahme: Alles, was unkontrolliert in der Umwelt landet, schwächt den Kreislauf. Entweder, weil die Materialien dem Stoffstrom unwiederbringlich verloren gehen und durch neue ersetzt werden müssen; oder weil ihre Rückführung in den Kreislauf zusätzliche Klimakosten verursacht, beispielsweise aufgrund des Energieverbrauchs der eingesetzten Sammel- und Transportmittel. Das Karma-Konto auffüllen Übrigens: Zur Umwelt zählt in diesem Kontext nicht allein die freie Natur. Denn auch Abfälle, die beispielsweise im städtischen Raum frei herumliegen, finden nicht von allein ihren Weg in die entsprechenden Sammelbehälter. Im schlimmsten Fall werden sie von Regen und Wind in Flüsse, Wiesen und Wälder getrieben. Verhindern kann dieser jeder, der mit offenen Augen durch die Welt geht – und auch mal denen einen oder anderen „Fremdmüll“ aufsammelt. Denn sicher haben wir alle schon mal aus Versehen eine Schokoriegel-Verpackung, einen To-Go-Becher oder ähnliches unbemerkt verloren. Daher schadet es auch nichts, wenn wir auf diese Weise unser Karma-Konto wieder ein bisschen ausgleichen. Wer es ein bisschen ambitionierter angehen möchte, kann sich auch einfach eine kleine Rolle Mülltüten in den Rucksack oder die Handtasche stecken und sich zum Beispiel vornehmen, jeden Tag mindestens drei Dinge aufzulesen. Trennen, trennen, trennen Auch die Art und Weise, wie wir Abfälle in die Wertstoffsammlung geben, hat einen erheblichen Einfluss darauf, ob und wie gut sich diese wiederaufbereiten lassen. Egal, um welches Material es sich handelt, grundsätzlich gilt immer: Je mehr und je aufwändigere Arbeitsschritte es braucht, um diese wiederaufzubereiten, desto schlechter wirkt sich das auf die Klimabilanz und die Qualität des Endprodukts aus. Landen beispielsweise Kunststoffverpackungen im Altpapier, gehen sie ihrem eigenen Kreislauf verloren und gleichzeitig stören sie als Fremdstoffe den Kreislauf eines anderen Materials. Ähnlich sieht es mit Verpackungen aus, die mitsamt ihrem Inhalt weggeworfen werden: Organische Reststoffe erhöhen mindestens den Energie- und Wasseraufwand beim Recycling und können zudem die Qualität des Recycling-Prozesses beeinträchtigen. Mit ganz einfachen Maßnahmen lässt sich hier schon viel erreichen: Beispielsweise indem man Joghurt-Becher gründlich mit einem Löffel auskratzt, bevor man sie wegwirft. Und indem man Deckel und Becher vollständig voneinander löst – auch dann, wenn beide in die gleiche Abfallsammlung gehören. Denn dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sie in der automatischen Sortierung beim Verwerter auch jeweils dem richtigen Materialstrom zugeführt werden können.