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    Alles für die Kreislaufwirtschaft

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    20. Oktober 2022
    6:10 Min.

    Dass die K 2022 und Krones so zusammenpassen, liegt nicht etwa daran, dass unsere Namen mit dem gleichen Buchstaben beginnen – auch wenn „K wie Krones“ das Texterherz ein klein wenig hüpfen lässt. Die eigentlichen Gründe lauten Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz: die zwei Top-Themen der K, zu denen wir jede Menge beizutragen haben.

    Bei einer Bestandaufnahme des Krones magazine haben wir festgestellt: Im Vergleich zu unseren Klimaschutz-Aktivitäten, über die wir regelmäßig berichten, haben wir das Thema Kreislaufwirtschaft bisher noch zu wenig beleuchtet. Der Grund dafür ist ein rein pragmatischer: Das Thema ist zu umfassend, als dass wir es bisher in einem einzigen Artikel untergebracht hätten. Auch auf der K 2022 konzentrieren wir uns ganz bewusst auf Recycling-Lösungen, denn: Sie sind die Schlüsseltechnologien, die es überhaupt erst ermöglichen, einen Materialkreislauf zu etablieren und aufrechtzuerhalten. Vom großen Ganzen sind sie dennoch nur ein Teil – der wichtigste vielleicht, aber sicher nicht der einzige.

    Genau aus diesem Grund sind wir 2020 der European Circular Economy Stakeholder Platform beigetreten. Als gemeinsame Initiative der Europäischen Kommission und des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses bringt sie Unternehmen und Initiativen zusammen, die in der europäischen Kreislaufwirtschaft aktiv sind. Mit unserem Beitritt haben wir uns freiwillig zu acht qualitativen Zielen verpflichtet, die unterschiedliche Aspekte des Verpackungskreislaufs abdecken. Wie lauten diese und vor allem: Was unternimmt Krones, um sie auch zu erfüllen? Hier eine kurze Zusammenfassung.

    Nummer 1: rPET-Kompatibilität

    Die Zielvorgabe: Bis zum Jahr 2025 sind alle neuen PET-Abfüllanlagen dazu in der Lage, Flaschen aus bis zu 100-prozentigem hochwertigem Rezyklat zu verarbeiten, ohne dass hierbei Qualität, Effizienz oder Effektivität in der Produktion beeinträchtigt werden.

    Rezykliertes PET (rPET) und Krones Maschinen sind alte Freunde, die sich gegenseitig schätzen: Bereits ab 2003 nutzte ein Kundenunternehmen in Holland seine Streckblasmaschine Contiform, um Behälter mit einem rPET-Anteil von 30 Prozent zu produzieren. Damals war das Projekt seiner Zeit voraus. Inzwischen werden auch Flaschen, die vollständig aus Recycling-Material bestehen, ganz selbstverständlich auf Krones Linien gefahren – sogar im Highspeed-Bereich wie beim kanadischen Wasserabfüller Ice River Springs oder beim ErgoBloc L, der bis zu 100.000 Flaschen pro Stunde verarbeitet.

    Auch wenn rPET-Behälter längst kein Nischenthema mehr sind: Hin und wieder wird ihnen dennoch mit Bedenken begegnet. Um diese endgültig aus dem Weg zu räumen, führte ein Krones Fachteam eine wissenschaftliche Versuchsreihe durch. Darin analysierten sie unter anderem die Verarbeitbarkeit, Qualität und Lebensmittelsicherheit unterschiedlicher Virgin- und Recycling-Materialien. Die Ergebnisse lassen sich in einem kostenlosen Whitepaper nachlesen. Aber Vorsicht: Nach der Lektüre bleiben kaum noch Gründe übrig, um nicht auf rPET umzusteigen!

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    Sie stammen aus einer Highspeed-Produktion mit dem ErgoBloc L: die rPET-Flaschen von Ice River Springs

    Nummer 2: kunststofffreie Sekundärverpackung

    Die Zielvorgabe: Bis 2022 bietet Krones für alle gängigen Multipack-Formate alternative Sekundärverpackungs-Lösungen an, die vollständig auf den Einsatz von Einweg-Kunststoffen verzichten.

    Stand heute werden Gebinde aus Dosen oder PET-Flaschen häufig mittels Schrumpffolie oder Kunststoffringen verpackt. Für Letztere wurden in einzelnen meeresnahen Regionen bereits Verbote verhängt. Der Grund: Werden sie unsachgemäß in der Natur entsorgt, bergen sie eine Gefahr für Wildtiere.

    Mit LitePac Top bietet Krones eine umweltfreundliche Alternative zu beiden genannten Verpackungsarten an. Es besteht aus einem Karton-Clip, der in seiner Herstellung einen geringeren Energie- und Materialverbrauch verzeichnet als Schrumpffolie und der sich zudem aus Recycling-Material herstellen lässt. Um möglichst viele Anwendungsfälle abzudecken, wurde die LitePac Top Serie seit ihrer Einführung um weitere Varianten ergänzt.

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    Mahou San Miguel stieg 2021 für mehrere Marken von Plastikringen auf LitePac Top um.

    Nummer 3: Unterstützung für recyclingfähiges Verpackungsdesign

    Die Zielvorgabe: Krones nutzt seine technologische Expertise dazu, Kunden bei der Gestaltung von Verpackungen mit optimierter Recycling-Fähigkeit zu unterstützen.

    Die Nachhaltigkeit einer Verpackung beginnt immer beim Design. Denn Faktoren wie die Farbe eines Materials können sich auf die Recycling-Qualität auswirken. Und der ökologische Vorteil, der sich aus dem Einsatz von Rezyklat ergibt, kann wiederum dadurch zunichte gemacht werden, wenn eine Verpackung mehr Material enthält, als für ihre Funktionalität nötig wäre. Für alle diese Fragen rund um Design from Recycling sowie Design for Recycling gibt es bei Krones ein eigenes Fachteam: Die Material- und Designexperten entwickeln unter anderem materialsparende und recyclingfähige Verpackungen – sowohl im Kundenauftrag als auch zu eigenen Forschungszwecken.

    Was ist was?

    Beim Design for Recycling wird der gesamte Lebenszyklus einer Verpackung schon bei deren Design vorausgedacht. Beispielsweise, indem Materialien verwendet werden, die sich für eine mindestens gleichwertige Anwendung wiederaufbereiten lassen. Dies schließt auch mit ein, dass auf jegliche Design-Elemente und Stoffe, welche sich negativ auf den Recycling-Prozess oder die Qualität des Rezyklats auswirken könnten, komplett verzichtet wird.

    Das Design from Recycling geht den gleichen Weg, nur in umgekehrter Richtung: Die Verpackung wird so gestaltet, dass sie sich ressourcenschonend und emissionsarm ohne den Einsatz von Neumaterialien herstellen lässt.

    Im Rahmen von enviro Design werden außerdem Verpackungsinnovationen aus der eigenen Entwicklung bei Krones auf ihre Nachhaltigkeit hin geprüft. Der dazugehörige Kriterien-Katalog entstand in Abstimmung mit TÜV SÜD. Er zielt darauf ab, die unterschiedlichen Umweltauswirkungen von Getränke- und Lebensmittelverpackungen so gering wie möglich zu halten. Dies schließt nicht nur die Reduktion von Treibhausgasemissionen, sondern auch den Erhalt des Ökosystems und der Artenvielfalt mit ein.

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    Nachhaltiges Design: die „3 Circles“-Flaschen kombinieren rPET, Direktdruck und Tethered Caps.

    Nummer 4: Umstellung von linearer Produktion zu Kreislaufwirtschaft

    Die Zielvorgabe: Kunden erhalten die Unterstützung, die sie brauchen, um auch auf bestehenden Anlagen beim Verarbeiten recycelter und/oder erneuerbarer Materialen bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

    Wer ein Produkt nachhaltig gestalten möchte, muss dessen gesamten Lebenszyklus in den Blick nehmen. Im Falle von Lebensmitteln und Getränken spielt das Recycling des Verpackungsmaterials eine wichtige Rolle – aber lange nicht die einzige. Denn auch der Umgang mit anderen Ressourcen beeinflusst den ökologischen Fußabdruck eines Produkts. Um diesen möglichst gering zu halten, bietet Krones eine Reihe von Lösungen und Services an: von energie- und medieneffizienten enviro Maschinen bis hin zur Planung und Umsetzung einer komplett klimaneutralen Produktion.

    Den Kundenunternehmen einen leichteren Zugang zu der Vielzahl an Möglichkeiten zu bieten, ist eine der Aufgaben der Krones Nachhaltigkeitsberater. Zu den typischen Anliegen, mit denen sie sich auseinandersetzen, gehören Energie- und Medieneinsparungen in der Produktion, Fördergelder für regenerative Energien, Abwasser-Recycling oder der Aufbau eines CO2-neutralen Betriebs.

    Im Rahmen des Branchenverbands ABMI engagieren wir uns zudem in einer eigens eingerichteten Sustainability-Arbeitsgruppe. Zu deren klar definierten Zielen gehören unter anderem die Förderung des Kreislaufgedankens in der Getränke- und Lebensmittelindustrie sowie das Entwickeln und Umsetzen eines gemeinschaftlichen, standardisierten Vorgehens, um die Emissionen unserer Branche zu reduzieren.

    Nummer 5: fest verbundene Verschlüsse

    Die Zielvorgabe: Krones bietet Equipment an, das den Einsatz von fest mit der Flasche verbundenen Verschlüssen („Tethered Caps“) ermöglicht.

    Gemäß der EU-Direktive zu Single Used Plastics müssen Einweg-Kunststoffflaschen in der EU ab 2024 mit Verschlüssen versehen sein, die auch nach dem Öffnen fest mit der Flasche verbunden bleiben. Um uns und unsere Kunden darauf vorzubereiten, haben wir in Kooperation mit den Verschlussherstellern Versuche in unserem Technikum durchgeführt. In diesem wurden die unterschiedlichen Tethered-Cap-Varianten auf ihre Verarbeitbarkeit auf Krones Anlagen überprüft. Die Tests ergaben, dass wir den Bedarf mit unserem aktuellen Produktportfolio vollständig abdecken können. Entsprechende Umrüstungen bei den ersten Getränkeabfüllern erfolgen bereits. Zudem sprechen wir an unsere Kunden aktiv die Empfehlung aus, im Zuge der ohnehin notwendigen Umstellung zugleich auf eine kürzere und damit materialsparende Flaschenmündung zu wechseln.

    Zusätzlich haben wir die wichtigsten Informationen zur EU-Direktive sowie unsere daraus resultierenden Handlungsempfehlungen in einem Whitepaper aufbereitet und öffentlich auf unserer Website zur Verfügung gestellt.

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    Ab 2024 sind Tethered Caps in der EU verpflichtend.

    Nummer 6: nachhaltige Etikettierung

    Die Zielvorgabe: Für optimierte Recycling-Ergebnisse hat Krones Verpackungslösungen im Portfolio, bei denen sich die Etiketten problemlos vom entleerten Behälter trennen lassen. Langfristiges Ziel ist es, die Etiketten gemeinsam mit dem Behälter zu recyclen – oder auf separates Dekorationsmaterial komplett zu verzichten.

    Um Flaschendekorationen und -kennzeichnungen materialsparend umzusetzen, bietet Krones unterschiedliche Lösungen an. So lassen sich auf der Contiroll extradünne Etiketten mit einer Stärke von unter 20 Mikrometer problemlos verarbeiten, bei der Sleeve-Etikettierung mit der Sleevematic sind Folienstärken von 35 Mikrometern möglich – beziehungsweise je nach Einzelfall auch noch darunterliegende Stärken.

    Kunden, die konsequent auf den Einsatz zusätzlicher Materialien verzichten möchten, können ihre Behälter mittels der Direktdruck-Technologie unserer Tochter Dekron dekorieren. Die Vorteile des Direktdrucks: Mit ihm lassen sich nicht nur völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten umsetzen, sondern auch einzelne Behälter innerhalb einer Charge personalisiert dekorieren. Die dafür verwendete Tinte lässt sich zudem beim Recycling wieder rückstandlos vom Behälter entfernen.

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    Die Contiroll verarbeitet auch extradünne Etikettenfolien.

    Nummer 7: Investitionen in Recycling

    Die Zielvorgabe: Die Weiterentwicklung von Krones Lösungen zum stofflichen Recycling von Verpackungskunststoffen (fest/flexibel, PET, Polyolefine und PS) wird durch kontinuierliche Investitionen in entsprechende Forschungen und Entwicklungen weiter vorangetrieben.

    Im Sommer 2021 ging das modernisierte Recycling Technology Center am Standort Flensburg in Betrieb. Mit einer Investition von rund 600.000 Euro wurde unter anderem die Ausbringleistung der Versuchswaschanlage sowie das darin integrierte Waschmodul Krones MetaPure W technologisch erweitert. Auf der Recycling-Anlage lassen sich nun zusätzlich zu PET auch Versuche mit Polyolefinen (PE/PP) sowie verschiedenen Folienmaterialien durchführen. Ziel ist es, die Krones Recycling-Technik auf den Einsatz in weiteren Branchen zu optimieren. Denkbar sind hier zum Beispiel die Möbel- oder Automobilindustrie.

    Mit dem Abwasseraufbereitungssystem lässt sich der Kreislaufgedanke auch innerhalb einer Recycling-Anlage leben. Denn das System befreit das im Kreislauf gefahrene Waschwasser kontinuierlich von Verunreinigungen beziehungsweise von Stoffen, die einen negativen Einfluss auf das Recycling-Ergebnis haben könnten. Dadurch wird nicht nur eine durchgehend hohe Prozessqualität sichergestellt, sondern ebenfalls der Wasserverbrauch deutlich reduziert. Neben Recycling-Anlagen lassen sich auch wasserverbrauchende Prozessschritte bei der Getränkeabfüllung damit ausstatten.

    Nummer 8: beyond PET Packaging

    Über konventionelle PET-Lösungen hinaus werden aktiv Entwicklungen rund um disruptive Technologien verfolgt, die Konsumenten Getränke auf neuartigen Wegen bereitstellen (verpackungsfreie Lösungen, Paper-Bottle).

    Achtung, streng geheim: Zu diesem Punkt dürfen wir leider noch nichts Konkretes verraten. Aktuell laufen dazu insbesondere im Krones Innovation Lab mehrere Forschungsprojekte. Doch damit die interdisziplinären Teams dort in Ruhe ihrer Aufgabe nachgehen können, lassen wir diese Tür vorerst noch geschlossen.

    20. Oktober 2022
    6:10 Min.

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