Herr Kronseder, die Wurzeln von Krones liegen ja in der Etikettiertechnik. Aber wie kam Ihr Vater eigentlich auf die Idee, ausgerechnet Etikettiermaschinen zu bauen?
Mein Vater stammte aus einer Schmiede und hatte somit bereits früh Zugang zum Handwerk. Er war schon immer ein Tüftler und hatte Spaß daran, seine Ideen zu Papier zu bringen. Und genau das war nach dem Krieg gefragt: pfiffige Ideen in die Tat umzusetzen.
Der Zugang zur Etikettiertechnik kam dann eigentlich indirekt über meine Mutter. Die beiden haben sich 1949 kennengelernt, sie stammte ursprünglich aus Aufhausen. Genau dorthin hat eine Etikettiermaschinenfabrik aus dem damals zerstörten Berlin nach dem Krieg auch ihre Konstruktionsabteilung verlegt. Über gemeinsame Kontakte lernte mein Vater seinen ersten Geschäftspartner kennen, der für eben jenes Unternehmen arbeitete und sich mit dem Bau von Etikettierern auskannte. Sein Know-how und die Werkzeugmaschinen meines Vaters ergänzten sich gut – und die beiden haben sich dann relativ schnell dazu entschlossen, sich selbstständig zu machen. Dafür errichteten sie eine Werkstatt hier in Neutraubling.
Die Partnerschaft hielt zwar nur etwa ein Jahr, aber das hat gereicht, dass mein Vater wusste, was Etikettiermaschinen sind. Und er hatte auch gleich eigene Ideen, wie man die bestehenden Anlagen noch besser machen könnte. Am Küchentisch in unserer Wohnung in Neutraubling hat er dann 1951 seine ersten eigenen Maschinen gezeichnet.