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    Objektiv und aussagekräftig: Ökobilanzen für Maschinen

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    04. Juni 2024
    3:45 Min.

    Grüne Landschaften, blauer Himmel: Das Wort „Nachhaltigkeit“ erzeugt bei vielen Menschen automatisch schöne Bilder im Kopf. An Excel-Tabellen und Zahlenkolonnen denken vermutlich die wenigsten. Doch genau die braucht es, um die Ökobilanz von Produkten zu ermitteln und vor allem: zu verbessern.

    Die wichtigste Frage zuerst: Was sind eigentlich Ökobilanzen? Ganz allgemein gesprochen handelt es sich dabei um Analyseverfahren, mit denen die Umweltbelastungen von Produkten, Dienstleistungen oder Prozessen ermittelt werden – und zwar über deren gesamten Lebenszyklus hinweg, also von der Produktion über die Nutzung bis zur Wiederverwertung oder Entsorgung. Aus diesem Grund bevorzugen viele auch den englischen Begriff „Lifecycle Assessment“ oder einfach dessen Abkürzung „LCA“.

    Ökobilanzen – warum eigentlich?

    Auch Krones beschäftigt sich mit Ökobilanzen, denn: Die Analyseergebnisse sind ein wichtiges Werkzeug für … 

    1. die Produktentwicklung, um die Umweltauswirkungen unserer Maschinen und Dienstleistungen systematisch zu verringern und gleichzeitig deren Effizienz zu steigern.
    2. unsere Kunden, damit sie eine auf fundierten Daten basierende Kaufentscheidung treffen können.
    3. das Sustainability Management, um 
      • den Zielerreichungsgrad der Krones Nachhaltigkeitsstrategie zu messen und zu steuern.
      • die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sicherzustellen, wie zum Beispiel die EU-Taxonomie sowie die in den nächsten Jahren erwartete Einführung des digitalen Produktpasses (DPP).

    Was auf uns zukommt: neue Vorgaben in der EU

    Der Digitale Produktpass (DPP) ist ein wesentlicher Bestandteil der EU-Ökodesign-Verordnung und soll innerhalb der nächsten Jahre sukzessive für unterschiedliche Branchen eingeführt werden. Die Idee dahinter ist es, dass Hersteller die umweltrelevanten Daten zu ihren Produkten nach einem standardisierten Prozess erheben und ihren Kunden transparent zur Verfügung stellen. Auch wenn Stand heute noch nicht feststeht, was das konkret für den Maschinenbau bedeuten wird: Mit der Erhebung von LCAs für seine Produkte, bereitet sich Krones schon jetzt auf die künftigen Anforderungen vor.

    Bei der EU-Taxonomie handelt es sich um ein EU-weit gültiges System zur Klassifizierung von nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten. Die dazugehörige Verordnung ist Bestandteil des „Aktionsplans zur Finanzierung von nachhaltigem Wachstum“. Dieser zielt darauf ab, das Finanzkapital von Banken und Investoren in nachhaltige Unternehmen zu lenken. Die ersten Anforderungen der Taxonomie gelten seit Januar 2022 und werden schrittweise erweitert. Genaue Angaben zur Taxonomiefähigkeit und -konformität der Krones Aktivitäten finden Sie im Geschäftsbericht.

    Auf wissenschaftlichen Grundlagen

    In die Ökobilanz eines Produkts spielt alles hinein, was im Kontext seines Lebenszyklus:

    • aus der Umwelt entnommen wird, zum Beispiel Mineralien, Rohöl oder Wasser, und
    • an die Umwelt abgegeben wird, zum Beispiel Abfälle oder Treibhausgas-Emissionen.

    Bei Produkten mit einer komplexen Wertschöpfungskette und einer langen Nutzungsphase kann sich das Ganze schnell zu einem extrem unübersichtlichen Unterfangen auswachsen. Aus diesem Grund hat sich Krones einen auf LCAs spezialisierten Partner an die Seite geholt: das Interdepartmental Center for the Packaging, kurz CIPACK, an der Universität Parma. Das wissenschaftliche Forschungszentrum hat für Krones zum einen Ökobilanzen für mehrere Produkte erstellt und zum anderen eine Berechnungsmethodik samt zugehörigem Tool entwickelt, die wir auch eigenständig anwenden können, um objektive Aussagen zu den Umweltauswirkungen unserer Produkte treffen zu können.

     

    Einer der für Krones und unsere Kunden wichtigsten Indikatoren ist dabei der Product Carbon Footprint (PCF). Er gibt an, welche Menge an Treibhausgasemissionen eine Maschine im Laufe ihres Lebens erzeugt.

     

    Viele Daten ergeben ein ganzheitliches Bild

    Bevor sich der konkrete LCA einer Maschinen berechnen lässt, gilt es zunächst eine umfangreiche Liste an Fragen zu beantworten, darunter: Welche Materialien werden verbaut? Welche Transportstrecken werden zwischen Zulieferern, Krones und Kunde zurückgelegt? Wie viele Stunden pro Jahr wird die Maschine voraussichtlich im Einsatz sein? Welchen Ausstoß wird sie dabei produzieren? Und welche Energiequellen werden zum Betrieb der Maschine genutzt?

    Die Beispiele zeigen bereits eine wichtige Eigenschaft von PCFs: Sie können für zwei Exemplare desselben Produkttyps sehr unterschiedlich ausfallen. Denn gerade bei der Nutzungsphase spielen sehr viele individuelle Faktoren eine Rolle, die den Footprint maßgeblich beeinflussen. So ist zum Beispiel eine Maschine, die von einer Firma in unserer unmittelbaren Nachbarschaft mit Ökostrom betrieben wird, deutlich emissionsärmer als ein baugleiches Exemplar, das auf einen anderen Kontinent geliefert und dort mit Graustrom betrieben wird. Um zu aussagekräftigen, also realitätsnahen Ergebnissen zu kommen, fließen daher so viele individuelle Faktoren wie möglich in die Berechnung der LCAs ein. Allerdings gibt es auch einige Ausnahmen, allen voran bei der Lebensdauer: Weil sich naturgemäß nicht vorhersagen lässt, wie lange ein individuelles Kundenunternehmen seine jeweiligen Krones Maschinen in Betrieb haben wird, setzen die Krones Ökobilanzen eine standardmäßige Nutzungsphase von 15 Jahren an.

    Welche Maschine schneidet am besten ab?

    Sobald die Bestandsanalyse abgeschlossen ist, folgt die Bewertung. Bei Krones interessiert uns dabei nicht nur, welche Ökobilanz ein Produkt für sich allein genommen aufweist, sondern vor allem, wie unterschiedliche Maschinentypen im Vergleich zueinander abschneiden. Denn im Krones Portfolio unterscheiden wir zwischen Standard- und enviro Maschinen. Letztere werden gezielt auf herausragende Energie- und Medieneffizienz hin entwickelt. Grundlage dafür ist das von TÜV SÜD zertifizierte enviro Nachhaltigkeitsprogramm. Für die Kunden bedeuten das: Sie haben bei jeder Maschine die Wahl, ob sie die Standardvariante oder das nachhaltigere Pendant aus der enviro Serie bevorzugen. Auch wenn die Entscheidung letztlich bei den Kunden liegt: Im Interesse unserer eigenen Nachhaltigkeitsziele setzt Krones natürlich alles daran, die enviro Produkte so attraktiv wie möglich am Markt zu platzieren. Und genau dafür sind wiederum die Ökobilanzen ein wichtiges Werkzeug. Weil sie die Vorteile der enviro Varianten Schwarz auf Weiß belegen, wie folgendes Beispiel zeigt:

     

    Die Berechnung basiert auf folgenden Parametern:

    • Volumen der gereinigten Flaschen: 0,35 Liter
    • Nomineller Ausstoß: 45.000 Behälter pro Stunde
    • Produktionsstunden: 6.000 Stunden pro Jahr
    • Nutzungszeit der Maschine: 15 Jahre

    Bei unseren Krones Kunden führen Zahlen wie diese immer wieder zu echten Aha-Erlebnissen. Denn auch wenn die meisten von ihnen mit der Bedeutung des blauen enviro Logos vertraut sind: Von den enormen Einsparpotenzialen, die dahinterstecken, sind viele dann trotzdem überrascht. Genau deshalb sind Ökobilanzen ein wichtiges Instrument in Beratungs- und Verkaufsgesprächen: weil sie mit handfesten Zahlen und Fakten die stärksten Argumente liefern, um Investitionsentscheidungen in eine nachhaltige Richtung zu lenken.

    04. Juni 2024
    3:45 Min.

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