Am Tag der Veranstaltung war in der Microsoft Empfangshalle bei der Registrierung bereits ordentlich was los. Als wir dann alle im Tagungsraum saßen, war ich von der Anzahl der Teilnehmer sehr überrascht. Ich bin davon ausgegangen, dass ca. 30 - 40 Personen dabei sein werden. Aber die Organisatorinnen, Cornelia Heyde und Claudia Thomas, durften an diesem Tag 120 Assistenten begrüßen und es mussten sogar noch einige Absagen an Interessierte erteilt werden. Das zeigt, dass mit dieser Veranstaltung ein Nerv getroffen wurde – auch bei mir.
Wenn der Chef zu mir kommt und sagt, dass es bei Microsoft eine Veranstaltung gibt, in der es um den Arbeitsplatz der Zukunft geht, und ob ich da gerne hinfahren möchte – dann sag ich natürlich ja. Also fix angemeldet und für die Fahrt nach München mal ausnahmsweise einen Mietwagen für mich gebucht.
Los ging es dann mit der Keynote von Claudia Thomas und ihrem Chef Andre Kiehne (Leiter Lösungsgeschäft und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft). Die beiden haben aus ihrem Arbeitsalltag berichtet und wie sie aktuell zusammenarbeiten. Hier wurde deutlich, dass es mittlerweile nicht mehr notwendig ist, zeitgleich im selben Büro zu sitzen, um die Unternehmensziele zu erreichen. Mit „Microsoft Teams“ ist es völlig egal, an welchem Ort sich der Mitarbeiter befindet. Er hat immer Zugriff auf alle aktuellen Daten. Erstaunlich war auch zu hören, dass z. B. die tägliche Abstimmung oft abends um 20:00 Uhr stattfindet. Nicht, weil Herr Kiehne das als Chef so wünscht, sondern weil es für seine Assistentin eine ideale Zeit ist. Sie konnte vorher Zeit mit ihren Kindern verbringen und nachdem sie diese ins Bett gebracht hat, hat sie wieder ein offenes Ohr für ihren Chef und seine Anforderungen. Feste Arbeitszeiten bei Bürojobs gehören – auch meiner Meinung – bald der Vergangenheit an. Es geht mehr und mehr darum, die persönliche Lebenssituation mit den Anforderungen des Arbeitsalltags zu vereinen und so ein optimales Ergebnis zu erreichen – Stichwort: Work-Life-Balance. Das Wichtigste hierbei ist allerdings Vertrauen und Verantwortung, sowohl auf Arbeitgeber – als auch auf Arbeitnehmerseite. Die Keynote fand ich einen sehr gelungenen Impuls-Vortrag.
Neue Herausforderungen
Weiter ging es dann mit einer kurzen Vorstellungsrunde – Blitzlicht genannt. So wurde ein Überblick geschaffen, welche Firmen vertreten waren und vor welchen Herausforderungen meine Kolleginnen und ich stehen. Ich habe festgestellt, dass wir – die Krones AG – mit Siemens, SAP, Axel Springer Verlag und der Deutschen Bahn, um nur einige zu nennen, in sehr guter Gesellschaft sind und dass wir alle vor der Herausforderung des Kulturwandels stehen. Manche Firmen sind hier noch am Anfang, andere sind schon mitten drin und teilweise auch schon weiter als wir hier bei Krones. Für mich wurde aber wieder deutlich, dass dies eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist und ausschlaggebend für die Zusammenarbeit in der Zukunft.
Nach einer kurzen Kaffee- und Networkingpause ging es weiter mit einem Vortrag von Susanna Castillo von PLU Top Assistant & PLU Campus zum Thema Arbeitsmarkt und -welt im Wandel. Ich selbst habe schon einmal ein Seminar bei PLU besucht, in dem dieses Thema auch Inhalt war.
Anschließend folgte ein Vortrag von Anne Gebert, Area Transformation Manager bei Microsoft, mit dem Titel „10 Things we learned about transformation!“. Diesen fand ich sehr interessant, da hier die „lessons learned“ vorgestellt wurden, die Microsoft Deutschland bisher im Transformationsprozess von einem Softwarekonzern mit standardisierten Produkten hin zu einem serviceorientierten Unternehmen gemacht hat.
Ein weiteres Highlight war der Vortrag von Diana Brandl, freiberufliche Fachautorin Social Media, zum Thema „Assistenz 4.0 – auf Augenhöhe mit der digitalen Transformation“. Hier wurde sehr schön gezeigt, dass künstliche Intelligenz keine Bedrohung für den Assistenzjob sein muss, sondern man sich diese einfach nur zu Nutze machen muss. Eine Alexa, Cortana oder Siri kann uns niemals ersetzen, da sie keine komplexe Problemlösungskompetenz und keine emotionale Intelligenz besitzt. Schön war ebenso die Grafik über Vorstellung versus Realität bzgl. der Aufgaben einer Assistentin. Und ebenso, dass es zukünftig darum geht Spezialisten einzusetzen und der Generalist nicht mehr gefragt ist – dieses Konzept leben wir in unserem Assistenzteam bereits seit Jahren.
Da mir dieser Vortrag so gut gefallen hat, habe ich nach der Mittagspause die Chance genutzt und aus den verschiedenen Breakout-Sessions einen weiteren Vortrag mit Diana Brandl gewählt. „Die Marke Assistenz – der erfolgreiche Kompass in der Digitalisierung“ war eine Vertiefung zum Vorhergehenden. Insgesamt kann ich sagen, dass ich mich in vielen Aussagen und Zukunftsprognosen wiedergefunden habe und ich mich bestätigt fühle in meiner Einschätzung, wie sich der Job der Assistenz mit Industrie 4.0 verändern wird.
Als letzte Breakout Session habe ich eine Demo zu „Microsoft Teams“ auf Advanced Level gewählt. Hier wurde an dem Beispiel „Wir organisieren ein Firmenevent“ gezeigt, wie man als Team zukünftig zusammenarbeitet, wie Aufgaben verwaltet und kontrolliert werden können und vieles mehr. Und dann war dieser interessante und spannende Tag bei Microsoft leider schon zu Ende. Ich hoffe es gibt ein Follow-up, um die Themen zu vertiefen und die beim Networking geknüpften Kontakte zu pflegen.