Als Emese Katona vor zehn Jahren nach Deutschland kam, konnte sie gerade einmal „Guten Tag“ sagen. In der Schule in Ungarn, wo sie herkommt, lernte sie Englisch und Französisch, doch Deutsch stand nicht auf dem Stundenplan. Das Abitur hatte sie auch noch nicht ganz abgeschlossen, als die Entscheidung fiel, Ungarn zu verlassen. „Meiner Mutter wurde gekündigt, mein Papa hat zu der Zeit gerade auch keine Arbeit gefunden und mein damaliger Freund lebte bereits in Deutschland. Dann sind wir auch ausgewandert, erst einmal nur mein Papa und ich“, erzählt die heute 27-Jährige.
Ihren Schulabschluss machte sie dann per Fernlehre fertig und startete mit 19 Jahren in ihren ersten Job – und zwar als Leiharbeiterin bei Krones in der Montage. In der Zwischenzeit zogen auch ihre Mutter und ihr Bruder hinterher. Nach einiger Zeit wechselte Emese in die Logistik und arbeitete im Lager. Dort gefiel es ihr von Anfang an – deshalb zögerte sie auch nicht, sich zu bewerben, als schließlich eine feste Stelle frei wurde. Dass sie noch keinen Ausbildungsabschluss hatte, schreckte sie dabei nicht ab. Zusammen mit ihrem Chef Martin Sigl suchte sie nach geeigneten Möglichkeiten. „Ich konnte ja nicht einfach aufhören zu arbeiten und eine Ausbildung machen, ich musste weiter mein Geld verdienen. Für die Stelle brauchte ich allerdings eine Ausbildung, also habe ich nach einer Lösung gesucht, die irgendwie mit dem Job vereinbar war“, so Emese. „Ich wollte unbedingt bei Krones bleiben.“