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    Backstage

    Die Trends im Blick: zwei Labs für Innovation und Design

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    Treffen sich eine Psychologin, ein BWLer und ein Informatiker – nein, kein Witz, sondern gelebte Realität, wenn im Krones Innovation Lab und im Design Lab Studierende verschiedenster Fachrichtungen an den Innovationen von morgen arbeiten. 

    Beide Labs sind in der Regensburger TechBase beheimatet und haben es sich zur Aufgabe gemacht, aktuelle Trends aufzugreifen und daraus in interdisziplinären Teams zukunftsorientierte und praktikable Lösungen zu entwickeln. Aber welche Art von Trends sind gemeint? Wie weit blicken wir in die Zukunft? Und wie sieht interdisziplinäres Arbeiten in der Praxis aus? Im Folgenden füllen wir diese Buzzwords mit Leben – genauer gesagt: mit Beispielen aus dem Arbeitsleben.

    Das Innovation Lab: Ideenschmiede mit Start-up-Charakter

    Das Innovation Lab wurde im Oktober 2016 gegründet und ist Krones intern dem Bereich Corporate Research and Development (CRD) zugeordnet. Seine Mission ist es, neue Technologien in Form von Machbarkeits- oder Konzeptstudien zu erforschen und zu evaluieren sowie Projekte aus den Bereichen Digitalisierung und Industrie 4.0 im sogenannten „Rapid Prototyping“ umzusetzen. Die Besonderheit: das Team bilden keine Ingenieure und Techniker, sondern Studierende unterschiedlichster Fachrichtungen und Erfahrungsstufen. „Von Praktikantinnen und Praktikanten über Werkstudierende bis hin zu Studierenden, die bereits ihre Abschlussarbeiten anfertigen, haben wir alles dabei. Ebenso eine bunte Mischung aus Wirtschaft, technischen Studiengängen und Informatik“, erklärt Sina Stieglmeier, Leiterin des Innovation Lab. „So entstehen Ansätze aus verschiedensten Blickwinkeln.“

    In kleinen Teams arbeiten die Studierenden dann in lockerer Start-up-Atmosphäre daran, innovative Ideen zu praxistauglichen Lösungen zu verarbeiten. Das Ziel: am Ende schnelle, aber durchdachte Ergebnisse erzielen. Die Planung der Projekte erfolgt in der Regel kurzfristig, denn jedes hat eine Laufzeit von etwa fünf bis sechs Monaten, und Ideen dafür kommen aus dem gesamten Unternehmen: Alle Krones Mitarbeitenden können sich mit ihren Vorschlägen an das Innovation Lab wenden. Die Auswahl wird nach Realisierbarkeit getroffen, denn nicht jede Idee eignet sich für diese Art der Umsetzung. Das gilt übrigens sowohl für Projekte, die interne Abläufe betreffen, als auch für Innovationen für Kunden.

    Beispiele aus der Praxis

    Making of: AI Explorer

    Ein Thema, das quasi prädestiniert ist für das Innovation Lab, ist künstliche Intelligenz (KI). Die aktuelle Aufgabenstellung beinhaltete dabei einerseits die Idee, für die Mitarbeitenden bei Krones eine zentrale Anlaufstelle für KI-Lösungen im Unternehmen zu schaffen, andererseits sollte eine konzerninterne Chatbot-Alternative zu ChatGPT entwickelt werden.

    Und mit dem Krones AI Explorer ging schließlich ein echtes Erfolgsprojekt an den Start: Mit drei Studierenden in der Hauptrolle wurde innerhalb von nur fünf Monaten sowohl eine fertige Web-Anwendung als Knotenpunkt für KI-Lösungen entwickelt als auch der Chatbot „Coby“ gelauncht. Das gelang vor allem durch die effiziente Arbeitsteilung des Dreiergespanns aus KI-, Informatik- und BWL-Student: 

    • Ersterer kümmerte sich um die Kontextsensibilität des Chatbots und setzte sich mit dem Language Model auseinander, sodass Coby nun in der Lage ist, sich aufeinander beziehende Nachrichten auch als solche zu identifizieren. Neben der App-Programmierung, für welche ihm sein Informatik-Kollege Input lieferte, übernahm er auch die komplette Datenaufbereitung der Testphase beider Projekte. 
    • Der Informatiker selbst nahm sich mit Unterstützung der Abteilung Information Management die komplette Backend-Einbindung beider Anwendungen in die Krones Struktur vor. 
    • Der BWL-Student erledigte sämtliche administrative Angelegenheiten – von der Klärung des Themas Datenschutz mit dem Betriebsrat über die Information der Testuser bis hin zum organisatorischen Projektmanagement. Und auch für das Layout entwarf er selbst ein Mock-up: Als eigentlich Fachfremder arbeitete er sich in die Materie ein und designte so die Anwendungen maßgeblich mit. 
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    Alles an einem Ort: Im AI Explorer finden die Krones Mitarbeitenden alle im Unternehmen verfügbaren KI-Lösungen.

    Nach einer mehrmonatigen Testphase fand Anfang Juni das unternehmensweite Rollout statt, womit die Plattform sowie der Chatbot nun allen Krones Mitarbeitenden zur Verfügung stehen. Sina Stieglmeier fasst dies folgendermaßen zusammen: „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir als kleines Team so ein großes Projekt in extrem kurzer Zeit erfolgreich auf die Beine gestellt haben. Dass unsere Anwendungen jetzt unternehmensweit ausgerollt sind, bestätigt diesen Erfolg. Normalerweise entwickeln wir nur Prototypen und geben das dabei gesammelte Wissen zurück an Krones. Mit dem AI Explorer und dem Chatbot Coby haben wir diesmal aber ein fast fertiges Endprodukt umgesetzt – ein echtes Erfolgserlebnis!“

    Innovationen in der Anlagentechnik

    Ein anderes Projekt des Innovation Labs hat seinen Ursprung im Entwicklungsteam der Fülltechnik, das mit folgendem Problem auf die Ideenschmiede zugekommen ist: In vielen industriellen Anlagen werden sich drehende Düsen zur Reinigung eingesetzt. Gelegentlich kommt es allerdings vor, dass sich einzelne dieser Düsen nicht mehr drehen, wodurch die Anlage nicht mehr optimal gereinigt werden kann. Die Überwachung dieser Drehbewegung erfolgt aktuell noch manuell durch den Operator. Das Innovation Lab arbeitet für dieses Problem nun an einer automatisierten Lösung und nutzt dafür das Prinzip des „Energy Harvesting“ (dt. „Energieernte“) als Grundlage.

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    Da es für das Projekt keine Standardprodukte gibt, müssen teilweise eigene Bauteile im 3D-Drucker erstellt oder bei externen Partnern beauftragt werden.

    Entsprechende Prototypen befinden sich derzeit in der Entwicklungsphase. Dabei kommt für Stieglmeier echtes Start-up-Feeling auf: „Die Studierenden und ich haben an dieser Bastelei und Tüftelei einen Riesenspaß. Einen Prototyp vom ersten Konzept auf Papier bis zum physischen Bauteil zu verfolgen, ist unglaublich motivierend – vor allem, wenn es am Ende dann auch noch funktioniert.“

    Das Design Lab: die kreative Seite der Mensch-Maschine-Interaktion

    Die zweite Stütze für Entwicklungen rund um neue Trends bei Krones bildet seit April 2024 das Design Lab. Frisch gegründet, konzentriert sich das Kreativlabor unter der Leitung von Christian Colceriu auf die Unterstützung von bestehenden Krones Entwicklungsprojekten in Bezug auf Human-Centered Design. Das Ziel: sicherstellen, dass neuentwickelte Maschinen und Anlagen den Bedürfnissen der Benutzerinnen und Benutzer gerecht werden und intuitiv bedienbar sind, während sie gleichzeitig das Corporate Design der Marke Krones repräsentieren. 

    Für diese Aufgabe kommen vor allem Methoden und Know-how aus den Bereichen Industrial Design und kognitive Psychologie zum Einsatz, weshalb sich das Team auch insbesondere aus Studierenden dieser Disziplinen zusammensetzt. „Kreativität lebt vom Austausch“, beschreibt Christian Colceriu. „Wie in einem Design-Think-Tank kommt das Team regelmäßig in kleinen Gruppen oder Workshops zusammen – und genau aus diesem Grund haben wir im Design Lab jede Menge Möglichkeiten zum gemeinsamen Austausch geschaffen: seien es nun ganze Whiteboard-Wände, bequeme Sitzecken oder Projekträume für Workshops. Hier haben wir Platz und können die Wände auch mal über Tage hinweg mit unseren Skizzen und Notizen bekleben, bis uns die zündende Idee kommt.“  Die Projekte, initiiert von Krones CRD und Krones.digital, können dabei in Umfang und Laufzeit stark variieren – von einer Woche bis zu einem Jahr ist hier alles möglich.

    [...] Whiteboard-Wände, bequeme Sitzecken oder Projekträume für Workshops: Hier haben wir Platz und können die Wände auch mal über Tage hinweg mit unseren Skizzen und Notizen bekleben, bis uns die zündende Idee kommt. Erwin HächlChristian ColceriuLeitung Design Lab

    Beispiele aus der Praxis

    Robotik aus Designerperspektive

    Obwohl das Design Lab quasi erst aus dem Ei geschlüpft ist, ist es schon mittendrin im Innovationsgeschehen: Ein bereits erfolgreich abgeschlossenes Projekt fand in Kooperation mit dem Robotik-Team aus der Mobile Production Robotics (MPR) bei Krones statt. Hierbei erhielt das Designteam 3D-Konstruktionszeichnungen eines mobilen Robotersystems für die Produktion, welche es dann visualisiert und zu einem anschaulichen Maschinendesign entwickelt hat. 

    Dabei mussten so einige Kriterien berücksichtigt werden: „Zum einen sollte der Roboter als Produkt von Krones erkennbar und dabei ansprechend designt sein – dazu haben wir uns eng mit Corporate Communications abgestimmt. Gleichzeitig musste er aber auch platzeffizient sein und durfte keine scharfen Kanten besitzen. Das alles umzusetzen und dann auch noch im Budget zu bleiben, war zwar eine Challenge, aber es hat geklappt“, erklärt Christian Colceriu stolz. 

    Nachdem ein erstes Visualisierungskonzept trotz all dieser Herausforderungen geglückt war, nahmen die Studierenden es im VR-Raum noch einmal genauer unter die Lupe. Dank Virtual Reality zeigen sich nun Anhaltspunkte für weiteres Fine Tuning, um am Ende ein ausgereiftes Produkt zu erhalten, das die Produktion einer Krones Linie noch effizienter macht.

    Übrigens, schon gewusst?

    Für das mobile Robotersystem „Mobile Production Robotics“ wurde Krones mit dem German Design Award in der Kategorie Excellent Product Design Industry prämiert. Es unterstützt bei der Materialversorgung von Abfüll- und Verpackungsanlagen und trägt damit zu niedrigeren Betriebskosten und flexibleren Arbeitsabläufen bei. Mit seinem integrativen und aufgeräumten Design erfüllt der Roboter exakt die Standards der Lebensmittelbranche.

    Nachhaltigkeit greifbar machen 

    Auch die Frage „Wie kann Design zu Nachhaltigkeit im Unternehmen beitragen?“ beschäftigt das Design Lab. Was mit einer Abschlussarbeit angefangen hat, soll in Zukunft im ganzen Unternehmen Anwendung finden: Unter dem Namen „Eco-Design Guide“ arbeitet das Team im Design Lab an einer Anleitung für die Konstruktion, die die Brücke von abstrakten Nachhaltigkeitsbegriffen zu präzisen Handlungsempfehlungen schlagen wird. 
     

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    „Der Guide unterstützt das Projektteam künftig dabei, während der Entwicklung nachhaltige Entscheidungen für das Produkt zu treffen.“ - Christian Colceriu

    Dafür wurde zunächst Input von Konstrukteuren zu möglichen Nachhaltigkeitspotenzialen eingeholt. Diese Vorschläge wurden danach auf Sinnhaftigkeit und Umsetzbarkeit getestet. In Abstimmung mit der Nachhaltigkeitsabteilung entstand dann der Eco-Design Guide mit plakativen Texten und Bildern. Colceriu selbst beschreibt es so: „Der Guide unterstützt das Projektteam künftig dabei, während der Entwicklung nachhaltige Entscheidungen für das Produkt zu treffen.“
    Im Rahmen einer weiteren Abschlussarbeit wendet das Team die Prinzipien des Eco-Design Guides nun konkret auf den zuvor erwähnten Produktionsroboter an – und soll damit spezifische Gestaltungsempfehlungen dafür ableiten. Auch im Hinblick auf zukünftige Vorhaben wird so geprüft, ob sich der Guide auch auf bestimmte Produkte anwenden lässt.

    Fazit

    „Wir ermutigen unkonventionelles Denken, um mit Ideen und Innovationen unser Unternehmen voranzutreiben“ – so steht es im Krones Zielbild. Und selbst wenn man nicht in die Zukunft sehen kann, so kann man eine Sache doch mit recht großer Sicherheit sagen: die fortlaufende Entwicklung neuer Trends und Innovationen wird nicht abreißen, sondern künftig sogar noch an Bedeutung gewinnen. Eine Zukunft, der sowohl das Innovation Lab als auch das Design Lab mit ihrem visionären und kreativen Geist bestens begegnen werden.

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