Krones pflegt bereits eine langjährige Zusammenarbeit im Bereich der Abfüllung mit Eckes-Granini, dem größten europäischen Hersteller von Marken-Fruchtsaft.
Werkleiter Hermann Naumann (links) und Henning Hanisch, Projekt & Prozess Manager
Nach einem PET-Asept D System vor fünf Jahren hat die Eckes-Granini Deutschland GmbH an ihrem Standort Bad Fallingbostel nun einen PET-AseptBloc D mit geblockter Blasmaschine in Betrieb genommen. Die erneute Entscheidung für Krones war vor allem ein Resultat der guten Erfahrungen mit der ersten Linie. Und das waren nicht die einzigen Investitionen: Seit 2016 folgte nahezu jedes Jahr eine neue Anlage an einem anderen Standort der Gruppe.
Der Anspruch an die eigene Performance ist groß und die Umsetzung gelungen: Marktführerschaft in ganz Europa mit Premiumprodukten im Fruchtsaft-Bereich – dies hat das deutsche Unternehmen Eckes-Granini geschafft. Noch immer befindet es sich im Familienbesitz. Europaweit liegt der Fokus auf Wertigkeit, die Marken sollen in den jeweiligen Ländern möglichst Nummer 1 oder Nummer 2 am Fruchtsaft-Markt sein. In Deutschland hat die Eckes-Granini Deutschland GmbH mit Hohes C und Granini sogar die zwei marktführenden Marken im Portfolio. Die Marke Granini trägt rund ein Viertel, Hohes C etwa ein Fünftel zum Gesamtabsatz in der Gruppe bei.
Gute Erfahrungen
Im Werk Bad Fallingbostel hatte Eckes-Granini bereits 2016 eine erste Aseptik-Anlage von Krones in Betrieb genommen, damals ein PET-Asept D System mit einer Leistung von 36.000 Behältern pro Stunde. Die dort integrierte Trocken-Aseptik-Technologie von Krones nimmt für sich in Anspruch, höchste Sterilisations-Performance mit geringsten Medienverbräuchen zu kombinieren. „Unsere erste Trocken-Aseptik-Anlage ist eine perfekte Kombination aus Effizienz und Flexibilität, die deutlich positive Auswirkungen auf die Nachhaltigkeitsbilanz zeigte. Im Vergleich zur vorherigen Nass-Aseptik-Anlage konnten wir 20 Prozent Strom, 30 Prozent Wasser und Abwasser sowie 50 Prozent Gas für die Dampferzeugung einsparen“, erläutert Henning Hanisch, Projekt & Prozess Manager bei Eckes-Granini. Werkleiter Hermann Naumann ergänzt: „Krones erwies sich als perfekter Lieferpartner mit dem richtigen Maß an mikrobiologischem Know-how und praxiserprobter Technik. Letztlich entschied aber auch die TCO, also Total Cost of Ownership, für Krones.“
Pluspunkte für das Folgeprojekt
Die bestehende Anlage aus dem Jahr 2016 ist ein echter Allrounder: Sie füllt sowohl stille als auch karbonisierte Getränke – mit oder ohne Fruchtfleisch – , verarbeitet dabei sechs Flaschenformen und -größen sowie drei Verschlusstypen und bietet sehr variable Palettier-Möglichkeiten für die unterschiedlichen Gebinde. Henning Hanisch erklärt: „Wir setzen auf Zulieferer mit einer guten Expertise. Krones hatte seinerzeit eine sehr hohe Flexibilität an den Tag gelegt, um die zeitkritischen Formatwechsel in der Linie auf kürzestem Weg zu lösen. Da hatte Krones einfach das beste Konzept.“ Werkleiter Hermann Naumann unterstützt diese Aussage: „Nach der gemeinsamen Optimierung der komplexen ersten Anlage hat es uns sehr überrascht, dass das große ‚Dickschiff‘ Krones auch beim Abarbeiten kleinerer Nachfragen äußerst schnell reagiert hat. Es war immer die Bereitschaft zu spüren, so lange an einer Lösung zu arbeiten, bis beide zufrieden waren: wir und Krones.“ Henning Hanisch unterstreicht dies mit einem Beispiel: „Ein echtes Pfund bei Krones sind die exzellente Projektarbeit mit ausgezeichneten Mitarbeitern und die hohe Service-Bereitschaft. Dass man auch noch nachts um drei Uhr eine fachlich fundierte Antwort auf eine Frage via Hotline bekommt, ist sicherlich ein herausragender Service und ein Vorteil für die Anlagenverfügbarkeit. Das waren wichtige Pluspunkte für das Folgeprojekt.“
Es war immer die Bereitschaft zu spüren, so lange an einer Lösung zu arbeiten, bis beide zufrieden waren: wir und Krones.
Hermann NaumannWerkleiter
Kompakte Linie für niedrige Leistungen
Genau diese guten Erfahrungen aus der Vergangenheit sorgten dafür, dass Eckes-Granini sich erneut für eine Aseptik-Linie von Krones entschied. Diese zweite Anlage am Standort Bad Fallingbostel ist für eine Leistung von 13.000 1,0- und 0,75-Liter-Behältern pro Stunde vorgesehen und besteht aus:
PET-AseptBloc D mit Blasmaschine Contiform 3 Pro, H2O2-Entkeimungsmodul und volumetrischem Füllsystem Modulfill VFJ:
Während bei der ersten Linie noch eine Fremd-Blasmaschine mittels Lufttransporteur AirCo an die Entkeimungs- und Füller-Module des PET-Asept D Systems angebunden wurde, setzt Eckes-Granini nun auf eine Krones Blasmaschine im Block mit dem Füller.
Modul-Etikettiermaschine Starmodul geblockt mit Sleeve-Etikettiermaschine Sleevematic und Dampftunnel Shrinkmat:
In der ersten Linie war leistungsbedingt zwar auch eine Ausstattung mit Rundum- bzw. Selbstklebe-Etiketten oder alternativ Sleeve-Etiketten möglich, allerdings durch zwei getrennte Etikettiermaschinen: eine Sleevematic und eine Modulmaschine.
Verpackungsmaschine Variopac Pro FS mit Schrumpftunnel Varioshrink und integriertem Henkel-Applikator:
Dieser bringt den Tragegriff direkt auf die Folienrolle im Variopac Pro FS auf. Erst danach wird das Sixpack hergestellt, indem es mit der Folie (und dem aufgebrachten Henkel) umwickelt wird. „Diese Vorgehensweise ersparte uns eine zusätzliche Maschine und das tat dem Platzbedarf gut“, kommentiert Henning Hanisch.
Aus Gründen der Nachhaltigkeit strebt Eckes-Granini an, das Behältergewicht weiter zu reduzieren und gleichzeitig den Anteil von recyceltem PET zu erhöhen. Heute liegt dieser schon bei durchschnittlich 25 Prozent.
Verarbeitet werden auf der Kompaktlinie rund 50 unterschiedliche, ausschließlich stille Produkte in zwei verschiedenen Liter-Flaschenformaten, beide mit einem 38-Millimeter-Weithalsverschluss.
In der Anlage ist eine Modul-Etikettiermaschine Starmodul geblockt mit einer Sleeve-Etikettiermaschine Sleevematic. So ist eine Ausstattung mit Rundum- bzw. Selbstklebe-Etiketten oder alternativ Sleeve-Etiketten möglich.
Der integrierte Henkel-Applikator bringt den Tragegriff direkt auf die Folienrolle im Variopac Pro FS auf.
Erst danach wird das Sixpack hergestellt, indem es mit der Folie (und dem aufgebrachten Henkel) umwickelt wird.
Henning Hanisch hatte auch schon die Installation der ersten Trocken-Aseptik-Anlage begleitet. „Wir hatten quasi mit dem gleichen Projektteam bereits die erste Krones Aseptik-Linie von Anfang an geplant und dann in Betrieb genommen. Das war für uns intern ein großer Vorteil. Bei Krones lief es ähnlich: Man wusste, wer hier vor Ort wofür zuständig war, kannte sich aus und setzte zum Teil die gleichen Mitarbeiter für Montage und Inbetriebnahme ein. Nicht zuletzt diese gute Zusammenarbeit ermöglichte eine Realisierung der neuen Linie in Rekordzeit, wir lagen immer vor dem Zeitplan“, erklärt er, und Hermann Naumann ergänzt: „Auch unser Bedienpersonal konnte die Erfahrungen aus der ersten Aseptik-Linie eins zu eins umsetzen. Der Umgang mit den einzelnen Maschinen war einfach schon bekannt. Gleiche Technik, gleiche Ersatzteile – das sind unschlagbare Vorteile.“
„Schön gelöstes, kompaktes Layout“
Mit 13.000 Behältern pro Stunde ist die neue kompakte Aseptik-Linie im niedrigen Leistungsbereich angesiedelt. Doch Eckes-Granini ist dadurch in der Lage, auch kleinere Chargen von stillen Säften flexibel und mikrobiologisch sicher abzufüllen: Verarbeitet werden rund 50 unterschiedliche, ausschließlich stille Produkte in zwei verschiedenen Flaschenformaten, beide mit einem 38-Millimeter-Weithalsverschluss. „Ein Ziel der neuen Linie war es, Komplexität aus der vorhandenen größeren Anlage zu nehmen und damit deren Effizienz zu steigern“, so Hermann Naumann. Der Wechsel zwischen den beiden Flaschenformaten dauere nur etwa eine Stunde, eine Produktumstellung sei eine Sache von 20 Minuten, die Nebenzeiten seien insgesamt gering.
„Außerdem haben wir uns Abfüllvolumen, das bei Co-Packern lag, wieder ins eigene Haus geholt. Da generell die Artikelvielfalt zu- und die Chargengröße abnimmt, machte auch die kleinere Leistung der neuen Linie Sinn“, so Naumann. „Letztendlich stand uns hier im Werk auch nicht mehr Platz zur Verfügung“, ergänzt Henning Hanisch. „Deshalb war ein überaus kompaktes Layout nötig, was Krones sehr schön gelöst hat. Wir haben jetzt kurze Wege und eine sehr gute Zugänglichkeit und Bedienbarkeit.“
Beide Linien sind nun im Dreischichtbetrieb voll ausgelastet. Denn in Sachen Einschränkungen durch die Covid-19-Krise ist die Betriebsstätte Bad Fallingbostel bisher „mit einem blauen Auge davongekommen“, wie Werkleiter Hermann Naumann erklärt, „weil wir von hier das Out-of-home-Segment kaum bedienen, außer mit Bag-in-Box-Gebinden. Der Absatz von PET-Behältern hat dagegen eher zugenommen, weil die Konsumenten im ersten Halbjahr 2020 den Einbruch in der Gastronomie durch Käufe im Lebensmittel-Einzelhandel kompensiert haben.“ Einweg-PET-Behälter sind die wichtigste Verpackungsart des Familienunternehmens. Allein in Deutschland beläuft sich deren Anteil auf 83 Prozent. Aus Gründen der Nachhaltigkeit strebt Eckes-Granini deshalb an, das Behältergewicht weiter zu reduzieren und gleichzeitig den Anteil von recyceltem PET (rPET) deutlich zu erhöhen. Heute liegt dieser schon bei durchschnittlich 25 Prozent.
Startschuss für eine kontinuierliche Zusammenarbeit
Die positiven Erfahrungen mit der sehr komplexen ersten Aseptik-Linie in Bad Fallingbostel aus dem Jahr 2016 waren für die Eckes-Granini Group nicht nur Anlass, auch die zweite Aseptik-Anlage für dieses Werk bei Krones in Auftrag zu geben, sondern gleichzeitig Startschuss für eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit Krones. Quasi jährlich folgte die Installation einer weiteren Linie in der Gruppe:
2017 mit einem 24.000er PET-AseptBloc D am französischen Standort Macon
2018/19 eine 12.000er Aseptik-Anlage, ebenfalls in Macon
2019/20 dann die neue Linie in Bad Fallingbostel
Ende 2020 eine 24.000er Glas-Mehrweg-Linie in Bröl
Tatsächlich sind wir bei uns im Haus hochzufrieden mit der neuen Linie – dank der sehr guten Effizienz bei der Inbetriebnahme und im Betrieb. Wir werden das Krones ‚Dickschiff‘ nicht verlassen, wir bleiben an Bord.
Hermann NaumannWerkleiter
Größter Hersteller von Marken-Fruchtsaft in Europa
Mit einem Absatz von circa 850 Millionen Litern und einem Umsatz von annähernd einer Milliarde Euro ist Eckes-Granini der größte europäische Hersteller von Marken-Fruchtsaft mit elf Landesgesellschaften. Von Finnland bis Frankreich betreibt Eckes-Granini acht Produktionsstätten und kooperiert zusätzlich mit einem Netzwerk von Co-Packern. In Deutschland ist Eckes-Granini an drei Standorten vertreten: dem Hauptsitz in Nieder-Olm sowie den beiden Abfüllbetrieben in Bröl und Bad Fallingbostel. Hier, im südlichen Teil der Lüneburger Heide, produziert das Unternehmen im kontinuierlichen Dreischichtbetrieb rund 125 Millionen Liter Saft pro Jahr.