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    Neue Molkerei für TINE

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    15. Mai 2020
    7:00 Min.
    Die Krones Tochter Milkron realisierte ihr bisher größtes Projekt: Planung und Engineering der neuen Molkerei von TINE. Ebenfalls integriert: Know-how von Krones, Evoguard, HST und Syskron.
    • Mårten Haukjem, Leiter der TINE-Molkerei in Bergen
    • TINEs neue Molkerei in Bergen versorgt die komplette Region mit Frischmilch, Sahne und Fruchtsäften.
    • Rund acht Lkw bringen täglich Milch zur Molkerei in Bergen. Auf zwei Annahmespuren kann diese aus Zugmaschine und Hänger gleichzeitig angenommen werden.

    Bei TINE, Norwegens größtem Produzenten von Milchprodukten, kennen die Inhaber jede Kuh beim Namen – kein Wunder, denn als Kooperative ist TINE größtenteils im Besitz derjenigen Landwirte, die das Unternehmen auch mit Rohmilch beliefern. Beim Neubau seiner Molkerei in Bergen setzte das Unternehmen ebenfalls auf Familien-Power – und entschied sich bei der Prozesstechnik für Lösungen aus dem House of Krones.

    Die neue Molkerei in Bergen versorgt die komplette Region mit Frischmilch, Sahne und Fruchtsäften. Obwohl die tägliche Produktionskapazität von 300.000 Litern verhältnismäßig gering ist, gehört dieser Standort zu den modernsten der insgesamt 32 des Unternehmens. »Unsere alte Molkerei stammte aus den 50ern und war nicht mehr effizient. Außerdem ließen sowohl die Lage in der Stadt als auch das installierte Equipment nicht viel Raum für Flexibilität. Um mehr Freiheit bei der Infrastruktur zu erlangen und gleichzeitig die Technik auf den aktuellsten Stand zu bringen, spielten wir schon länger mit dem Gedanken, neu zu bauen«, erklärt Mårten Haukjem. Anfang 2017 machte TINE dann Nägel mit Köpfen und suchte nach einem Partner, um die neue Molkerei zu realisieren.

    Die neue Molkerei in Bergen versorgt die komplette Region mit Frischmilch, Sahne und Fruchtsäften. Obwohl die tägliche Produktionskapazität von 300.000 Litern verhältnismäßig gering ist, gehört dieser Standort zu den modernsten der insgesamt 32 des Unternehmens. »Unsere alte Molkerei stammte aus den 50ern und war nicht mehr effizient. Außerdem ließen sowohl die Lage in der Stadt als auch das installierte Equipment nicht viel Raum für Flexibilität. Um mehr Freiheit bei der Infrastruktur zu erlangen und gleichzeitig die Technik auf den aktuellsten Stand zu bringen, spielten wir schon länger mit dem Gedanken, neu zu bauen«, erklärt Mårten Haukjem. Anfang 2017 machte TINE dann Nägel mit Köpfen und suchte nach einem Partner, um die neue Molkerei zu realisieren.

    Auch Milkron, der Milchexperte im Krones Konzern, nahm an der Ausschreibung teil. Das Unternehmen aus der Nähe von Hannover war damals gerade einmal ein Jahr jung, doch seine Mitarbeiter konnten bereits auf jahrzehntelange Erfahrung in der Milchindustrie zurückblicken. »Genau diese Kompetenz war für uns ausschlaggebend: Milkron kannte die Branche und hatte die Kontakte, die nötig waren, um eine solche Molkerei zu errichten«, fasst Mårten Haukjem zusammen.

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    Milkron, der Milchexperte im Krones Konzern, lieferte das Komplettpaket für die Prozesstechnik.

    Der zweite große Pluspunkt war die gebündelte Kompetenz im House of Krones. Denn TINE teilte das gesamte Projekt in drei große Pakete auf – und wollte für jedes einen geeigneten Partner, der sich um die komplette Abwicklung kümmert. »Um die Prozesse einfach und Schnittstellen gering zu halten, suchten wir für jeden Abschnitt einen Systemlieferanten«, so Mårten Haukjem.

    Weil Krones mit Milkron einer der wenigen Anbieter war, der tatsächlich das Komplettpaket in der Prozesstechnik liefern konnte, erhielten diese am Ende den Zuschlag. Erwin HächlMårten HaukjemLeiter der TINE-Molkerei in Bergen

    Fast das ganze House of Krones im Boot

    Milkron übernahm die komplette Planung und Realisierung der Prozesstechnik – von der Milchannahme über deren Behandlung und die Lagerung der fertigen Produkte bis zur Übergabe an den Füller. »Da weder Milkron noch Krones einen Standort in Norwegen haben, mussten sowohl das gesamte Personal als auch das Material importiert werden. Das erforderte natürlich einen enormen Aufwand in Sachen Planung, Koordination und Logistik. Aber die Experten haben das wirklich toll gemeistert«, so ein zufriedener Mårten Haukjem. Vor allem Material wurde eine Menge benötigt: Mehr als 15 Kilometer an Edelstahlrohren wurden verbaut und fördern heute sowohl Milch und ihre Endprodukte als auch Wasser und Energiemedien zwischen den insgesamt 54 Tanks.

    Bei der Ausstattung der Molkerei mit dem nötigen Prozess-Equipment holte Milkron auch weitere Krones Töchter mit ins Boot:

    • Den Homogenisator lieferte HST. Dieser wird zur Teil-Homogenisierung der Trinkmilch eingesetzt und hat eine Leistung von 8.000 Litern pro Stunde bei 200 bar(ü).
    • Evoguard lieferte nahezu alle benötigten Ventile, insgesamt 1.107 an der Zahl. Die Besonderheit: Zum Lieferumfang zählten auch zwölf Ventilknoten unterschiedlicher Größen, die exakt nach TINEs Vorgaben von Evoguard entworfen und gebaut wurden.
    • Beim Prozessleitsystem forderte TINE eine hochmoderne und gleichzeitig energieeffiziente Automatisierungslösung – und entschied sich für Botec F1. Das System überwacht und steuert die komplette Produktion. Darüber hinaus wurde die IT-Landschaft von TINE integriert und Schnittstellen zu fast allen Systemen geschaffen.
    • Krones selbst tüftelte gemeinsam mit TINE an einem kompletten Energiekonzept für die neue Molkerei und setzte auf ein dreistufiges System aus Wärmepumpen und Kältemaschinen. Herzstück ist dabei eine hybride Hochtemperatur-Wärmepumpe, die sehr hohe Temperaturbereiche bei vergleichsweise geringem Druck erreicht.
    Experten rund ums Thema Milch

    Ausgezeichnetes Nachhaltigkeitskonzept

    »Für TINE steht das Thema Nachhaltigkeit ganz oben auf der Agenda. Darunter verstehen wir einen effizienten, bedachten Umgang mit Rohstoffen, Energie und Wasser in der gesamten Produktion. In Sachen Rohstoffe haben wir uns zum Beispiel mit einem maximalen Verlust von 0,5 Prozent ein ambitioniertes Ziel gesetzt, aber wir schaffen es, diesen Wert zu erreichen«, erzählt Mårten Haukjem. »Und auch beim Thema Energie möchten wir natürlich so effizient wie möglich unterwegs sein.«

    Gemeinsam mit Krones entwickelte TINE dafür ein ausgeklügeltes Energiekonzept, das neben den Verbräuchen und Parallelen während des Produktionsprozesses auch die Haus- und Gebäudetechnik berücksichtigt. Den Kern bildet ein Wärmepumpen-System mit zwei Temperaturniveaus von 67 und 95 Grad Celsius für Heißwasser. Diese nutzen die Abwärme der Kälte- und Druckluftanlagen, die das Gesamtsystem ergänzt. »Wir haben ein relativ komplexes Energienetzwerk. Mit den Wärmepumpen können wir die gewonnene Abwärme nutzen, um zum Beispiel Warmwasser zu produzieren, das Gebäude zu heizen oder das Gelände von Eis und Schnee zu befreien«, fasst Mårten Haukjem zusammen.

    Als weitere Besonderheit wird dank geschlossener Wasserkreisläufe und trockener Rückkühler kein Wasser für den Betrieb der Utilities benötigt. Zum Speichern hat TINE vier außenliegende Wassertanks mit einem Fassungsvermögen von jeweils 130.000 Litern installiert. Krones kümmerte sich um die Abstimmung mit allen Schnittstellen und lieferte die Utilities auf Skids vorgefertigt an. Das Verrohren und Anschließen vor Ort übernahm Milkron.

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    Die Außentanks enthalten Frischwasser sowie Energiemedien.

    Das Konzept zahlt sich aus, denn TINE konnte seinen Energieverbrauch um insgesamt 40 Prozent senken – und wurde dafür von der European Heat Pump Association ausgezeichnet. Außerdem ist auf dem Dach der Molkerei neben dem Wärmepumpen-System auch ein 6.000 Quadratmeter großes Netz an Solarzellen installiert, um elektrische Energie als Back-up zu produzieren und zu speichern.

    Schneller als geplant

    Für TINE war es das erste Mal, dass sie die gesamte Prozesstechnik in die Hände von Spezialisten aus dem Krones Konzern legten – und Mårten Haukjem ist mit dem Ergebnis mehr als zufrieden: »Einer der Gründe, warum wir uns für Krones entschieden haben, ist die Tatsache, dass es ein großer Konzern mit viel Erfahrung ist. Schon das abgegebene Angebot war fast genau das, was wir uns technisch vorgestellt haben – und die gesamte Klärungsphase war geprägt von guten Gesprächen und wertvollem Austausch. Wir fühlten uns immer wohl und hatten durchweg das Gefühl, dass wir die richtige Wahl getroffen haben.«

    Neben den technischen Aspekten spielte auch der Zeitplan eine wichtige Rolle: Obwohl Milkron als Generalunternehmer alle Sublieferanten koordinierte und sich um die komplette Abwicklung kümmerte, gab es immer noch zahlreiche Schnittstellen. »Das Timing ist bei einem so großen Projekt immer eine kritische Komponente. Aber schon während der Planung und auch dann, als es auf der Baustelle in die heiße Phase ging, haben alle Beteiligten super zusammengearbeitet. Am Ende konnten wir die Produktion sogar schon eine Woche eher starten als ursprünglich geplant«, freut sich Mårten Haukjem. Im Anschluss kümmerte sich Milkron noch um letzte Einstellarbeiten und zog im laufenden Betrieb außerdem eine vorhandene Anlage zur Saftproduktion aus der alten Molkerei um.

    Einer der Gründe, warum wir uns für Krones entschieden haben, ist die Tatsache, dass es ein großer Konzern mit viel Erfahrung ist. Mårten HaukjemLeiter der TINE-Molkerei in Bergen

    15. Mai 2020
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