Als President von Boulevard Brewing beobachtete Jeff Krum diesen Trend bereits vor vier Jahren – und begann dann, für sein Unternehmen eine Strategie zu entwickeln, um einige der Produkte künftig auch in Dosen abzufüllen.
Bier in Dosen erlebt momentan in den USA einen regelrechten Boom. Denn Dosen bieten viele Vorteile: Sie sind leicht und einfach zu transportieren. Sie reduzieren die Sauerstoffaufnahme und halten das Bier länger frisch. Außerdem lässt sich in den USA Aluminium leichter recyceln als Glas.
Als President von Boulevard Brewing beobachtete Jeff Krum diesen Trend bereits vor vier Jahren – und begann dann, für sein Unternehmen eine Strategie zu entwickeln, um einige der Produkte künftig auch in Dosen abzufüllen.
Als eine Brauerei mit einem belgischen Braumeister, Steven Pauwels, und Bieren, gebraut nach belgischem Vorbild, wollte sich Boulevard auch bei der Produktion abheben: Die Nachgärung ist zwar in Belgien weitverbreitet, für die meisten US-amerikanischen Craft Breweries jedoch eher ungewöhnlich. Dabei werden ein wenig Hefe und Zucker in das Bier gegeben, kurz bevor dieses abgefüllt wird, um so einen zweiten Gärprozess in der Flasche – beziehungsweise in diesem Fall in der Dose – anzustoßen. Dieses traditionelle Verfahren sorge, laut Braumeister Steven Pauwels, für ein charakteristisch kräftiges Aroma und einen langanhaltenden, frischen und besseren Geschmack.
Übergeordnetes Ziel für die neue Dosenabfüllanlage: eine große Vielfalt an Marken zu produzieren, und das bei gleichzeitig steigender Produktqualität und -konsistenz. Deshalb hatte die Brauerei verschiedene Optionen unter die Lupe genommen – und sich schließlich für Krones entschieden. „Krones bot uns eine komplette Turnkey-Lösung und hatte dabei die beste Abfüll- und Verpackungstechnik”, sagt Dali Grabar, Director of Mechanical Engineering.
Zur Krones Anlage gehören ein Füller Volumetic VODM-C mit einer Leistung von 21.000 Dosen pro Stunde, eine Kurzzeiterhitzungsanlage VarioFlash B und ein Variopac Pro, der pro Minute bis zu 350 Behälter verpackt. Im März 2018 ging diese dann in Betrieb.
Bei der neuen Anlage lag der Fokus mehr auf Flexibilität als auf Geschwindigkeit. Dies liegt vor allem an der großen Vielfalt an Marken und Geschmacksrichtungen, die in bis zu drei verschiedenen Dosengrößen und zwölf unterschiedlichen Verpackungsformaten auf den Markt gebracht werden.
Es brauchte ein wenig Kreativität, um die Linie so flexibel zu gestalten – und die hatten die Experten bei Krones. Dali Grabar
Die Kurzzeiterhitzungsanlage VarioFlash B sollte dabei die Möglichkeiten für eine Portfolio-Erweiterung offenhalten. »Mit der Installation der Dosenlinie haben wir die Gelegenheit beim Schopf gepackt: Wir haben den Hefetank vergrößert und außerdem eine VarioFlash B integriert, um in Zukunft auch einige unserer fassgelagerten Biere kurzzeiterhitzen zu können«, erklärt Dali Grabar. Die VarioFlash B sorgt dafür, dass Boulevard sein Bier mikrobiologisch sicher abfüllen kann. Da jedes Produkt andere Anforderungen stellt, kann die VarioFlash B individuell auf die jeweiligen Anwendungsfälle ausgelegt werden.
Eine weitere Herausforderung war die gleichzeitige Installation von VarioFlash und Volumetic. »Wir hatten zwei Krones Teams zur selben Zeit hier: eines für die Dosenlinie und eines für den Kurzzeiterhitzer. Denn Vieles von dem, was erst erhitzt wird, geht dann sofort weiter zur Dosenabfüllung. Deshalb mussten beide Anlagen zur gleichen Zeit fertig sein«, erklärt Packaging Manager Jason Hart.
»Die Krones Teams arbeiteten sehr professionell. Die Ergebnisse sprechen für sich und ich bin sehr zufrieden mit ihrer Leistung«, erzählt Dali Grabar. Doch nicht nur die Krones Servicetechniker, auch die Maschinen überzeugten, wie Jason Hart erklärt: »Das ist die komplexeste Linie, mit der ich je gearbeitet habe. Sie ist gut ausgelegt und bietet mehr Möglichkeiten als andere Anlagen, die ich kenne. Sie kann eine Menge Verpackungsarten verarbeiten und ist hochflexibel.« Ebenso beeindruckt war er, wie effizient die Maschinen laufen, dank ihrer hohen Füllgenauigkeit und der niedrigen Gesamtsauerstoffaufnahme (TPO). »Wir haben uns einen TPO-Wert um die 80 vorgenommen – und mit dieser Anlage haben wir es geschafft, 60 oder sogar 50 zu erreichen«, sagt Jason Hart. »Außerdem ist es der erste volumetrische Füller, der unser Fülllevel genau hält. Es ist toll, dass wir ihn einfach anschmeißen können und wissen, dass er auf den Milliliter genau 0,354 Liter füllt. So sparen wir viel Geld, denn es geht nichts verloren.«
Auf den Dosenfüller folgt der Variopac Pro, der beim Verpacken exakt die hohe Flexibilität bietet, die Boulevard bei seiner großen Anzahl an verschiedenen Formaten benötigt. Die Maschine verarbeitet Pads, Trays sowie Wrap-around-Kartons, sowohl mit als auch ohne Schrumpffolie. Jason Hart gibt zu, dass dieser der erste Krones Packer war, den er jemals gesehen hat: »Ich war positiv überrascht, denn das Ding ist ziemlich intelligent. Du kannst den Prozess mittendrin stoppen, etwas anderes machen, die Türe schließen, die Maschine wieder anschalten – und sie weiß noch genau, bei welchem Schritt sie war. Das ist eine tolle Sache.«
Außerdem benötigt der Variopac Pro auch viel weniger Personal als die Verpackungsmaschinen – und ist dabei viel effizienter. »Meiner Erfahrung nach braucht man normalerweise mindestens vier oder fünf Leute, ich kenne ein paar Brauereien, die sogar sechs oder sieben Produktionsmitarbeiter haben«, sagt Hart. »Aber diese Linie lässt sich leicht mit nur drei Mitarbeitern bedienen, vielleicht sogar zweieinhalb.«
Dali Grabar fasst die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Krones während der letzten Jahre zusammen, indem er nicht nur die Technologie, sondern vor allem auch die Mitarbeiter in den Fokus stellt. »Das, was Projekte definiert, sind die Menschen dahinter. Krones hat viele kluge Köpfe – und egal wie komplex ein Problem auch ist, du kannst damit zu ihnen kommen und sie lösen es. Ich kenne nur wenige Lieferanten, über die man das sagen kann.«