Zusätzlich zu ihren eigenen Bieren der Marke Ožujsko – die neben klassischen Biersorten auch Mischvarianten mit Orange, Grapefruit oder Holunderblüte umfasst – stellt die Brauerei noch zahlreiche andere international bekannte Biere her. Denn seit 2012 ist sie Teil der internationalen Molson-Coors-Gruppe und braut demnach auch Marken wie Beck’s, Löwenbräu oder Stella Artois, die in Kroatien sowie den Nachbarländern Bosnien-Herzegowina, Slowenien, Österreich und Deutschland vertrieben werden.
Krones installierte bei der kroatischen Brauerei Zagrebacka Pivovara eine neue Dosenlinie – und zwar in einem mehrstöckigen Gebäude mitten in Zagreb.
Zahlreiche Pluspunkte für die Dose
Bislang füllte Zagrebacka seine Biere hauptsächlich in Glasbehälter ab. Krones lieferte in der Vergangenheit bereits einige Maschinen für beide Glas- sowie für eine außerdem vorhandene kleine PET-Linie. Für Dosen hingegen betrieb die Brauerei bisher lediglich eine kleine Linie mit einer Leistung von 10.000 Behältern pro Stunde – doch genau nach diesem Behältertyp stieg in der jüngsten Vergangenheit die Nachfrage enorm. „In Kroatien ist die Dose in den letzten zehn Jahren immer beliebter geworden. Das deckt sich mit dem insgesamten Marktwachstum, wonach Dose das vorherrschende Verpackungsmittel für Bier geworden ist, ist aber auch dem deutlichen Anstieg an Tourismus in Kroatien geschuldet, gerade aus dem Ausland“, so die Einschätzung von Luka Sorić, Plant Manager bei Zagrebacka Pivovara. Gerade in den Sommermonaten besuchen viele Touristen das Land. Und für die sei es in seinen Augen einfach viel praktischer, Bier in Dosen zu kaufen, da Flaschen der Pfandpflicht unterliegen und außerdem viel schwerer sind.
Auch die Technologie der Dosenabfüllung habe sich in den letzten Jahren gewandelt, findet Luka Sorić: „Vor allem in Bezug auf die Gesamtsauerstoffaufnahme (TPO, Total Packaged Oxygen; Anm. d. Red.) steht die Dose der Glasflasche mittlerweile in nichts mehr nach.“ Diese und andere Verbesserungen haben den Preisunterschied zwischen Dosen und Flaschen in den letzten Jahren schrumpfen lassen. Deshalb und wegen der zuvor genannten Vorteile gehe der Griff der Verbraucherinnen und Verbraucher nun mehr und mehr Richtung der Dose.
Präsenz zahlte sich aus
„Wir bei Zagrebacka haben natürlich den Wandel am Markt wahrgenommen und uns deshalb dazu entschieden, eine neue Linie zu installieren. Als wir mit dem Vergabeprozess starteten, gab es nur eine Handvoll an Lieferanten, die zur Wahl standen. Die Entscheidung fiel letztlich auf Krones, da diese mit Abstand am meisten Engagement zeigten, dieses Projekt mit uns umsetzen zu wollen. Sie waren oft vor Ort, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist und alle Messungen korrekt waren – somit beruhte jeder Vorschlag auf realen und faktischen Daten“, lobt Luka Sorić.
Auch der Mutterkonzern Molson-Coors hatte bereits Erfahrung mit genau dieser Technologie: Denn 2019 nahm die ungarische Borsodi-Brauerei ebenfalls eine Dosen-Abfüllanlage von Krones in Betrieb. Die neue Krones Komplettlinie bei Zagrebacka verarbeitet künftig 40.000 0,5-Liter-Dosen, bei dem 0,33-Liter-Format sind sogar 60.000 Behälter pro Stunde möglich.
Projekt: | Turnkey-Dosenlinie mit einer Leistung von 60.000 Behältern pro Stunde |
Kunde: | Zagrebacka Pivovara |
Standort: | Zagreb, Kroatien |
Inbetriebnahme: | Sommer 2022 |
Umfang: |
Komplette Linie für 0,33- und 0,5-Liter-Dosen
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Eine planerische Meisterleistung
Zagrebacka Pivovara produziert – wie der Name erahnen lässt – mitten in der kroatischen Hauptstadt Zagreb. Auch die neue Dosenlinie soll an diesem Standort installiert werden; ein nicht ganz leichtes Unterfangen, wie sich bereits bei der Planung herausstellte: Da sich die Brauerei mitten in der Stadt befindet, mussten die Lkws für die Anlieferung genau getaktet werden, denn es konnten immer nur vier Fahrzeuge gleichzeitig entladen werden. In Summe wurden für das gesamte Equipment 53 Lkws benötigt.
Aber auch die Platzverhältnisse in der Produktionshalle selbst sind äußerst beengt: Weil ein Anbau durch die Stadtlage nicht in Frage kam, musste die Anlage in den vorhandenen Platz eingepasst werden – und dieser verteilte sich auf vier Stockwerke. „Für die Einplanung waren die sehr begrenzten Platzverhältnisse, die geringen Deckenhöhen sowie die verschiedenen Etagen herausfordernd“, erzählt Boris Tremmel, der den Key Account für MolsonCoors bei Krones leitet und auch das Projekt in Zagreb betreut. Doch gemeinsam fand man eine ideale Lösung:
- Die Linie startet und endet im Erdgeschoss: Zunächst werden die Leerdosen mit einem 18 Meter hohen Palettenlift in die oberste Etage befördert und dort von den Paletten gehoben.
- Der Füller und die Kurzzeiterhitzungsanlage sowie der Shrinkpacker stehen im 2. Stock.
- Die Trays werden im ersten Stockwerk produziert, auch die Paletten werden dort beladen. Anschließend geht es für die Vollpaletten dann per Lift wieder ins Erdgeschoss.
Um die Anlagen direkt in die oberen Stockwerke einbringen zu können, wurde extra eine maßgefertigte Plattform installiert.
Für die vier Stockwerke fand Krones das bestmögliche Layout. Diese Tatsache und der vorgeschlagene Zeitplan für Anlieferung und Installation, der perfekt mit unseren eigenen Plänen übereinstimmte, machten die Entscheidung für Krones am Ende leicht. Luka SorićPlant Manager bei Zagrebacka Pivovara
Genau die Tatsache, dass Krones die Platzverhältnisse nicht als Problem, sondern als Herausforderung sah, für die sich mit einigem Tüfteln eine Lösung finden ließ, gab laut Luka Sorić für Zagrebacka den Ausschlag zur Entscheidung: „Für die vier Stockwerke fand Krones das bestmögliche Layout. Diese Tatsache und der vorgeschlagene Zeitplan für Anlieferung und Installation, der perfekt mit unseren eigenen Plänen übereinstimmte, machten die Entscheidung für Krones am Ende leicht.“
Zeitplan eingehalten – trotz Verspätungen bei der Anlieferung
Als der Vertrag unterschrieben war, wartete eine weitere Herausforderung. Denn Engpässe bei Material und eine Knappheit von Elektrokomponenten und Engpässe bei anderen Materialien machte dem gesamten Weltmarkt zu schaffen. „Obwohl natürlich auch dieses Projekt von all den Versorgungsthemen betroffen war und die Anlieferung der Maschinen um einen Monat verschoben werden musste, kompensierte Krones diese Verzögerungen während der Installationsphase: Aufbau der Linie, deren Inbetriebnahme und die Produktion des ersten verkaufsfähigen Produkts fanden somit planmäßig statt“, resümiert ein zufriedener Luka Sorić und fasst das Projekt wie folgt zusammen: „Von der Anlieferung des ersten Equipments bis zur Produktion der ersten Dose vergingen weniger als zwei Monate – das ist wirklich herausragend, vor allem, wenn man im Hinterkopf hat, dass der verfügbare Platz knapp war und das Equipment ja auf mehrere Stockwerke verteilt werden musste. Das alles in einer so kurzen Zeit zu realisieren, hätten nicht viele Unternehmen geschafft – doch Krones ist es gelungen.“
Von der Anlieferung des ersten Equipments bis zur Produktion der ersten Dose vergingen weniger als zwei Monate – das ist wirklich herausragend. Luka SorićPlant Manager bei Zagrebacka Pivovara