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    Die Dose als Erfolgsrezept für den Bier-Export

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    22. Februar 2022
    6:05 Min.
    Die belgische Brauerei De Brabandere stärkt mit der Inbetriebnahme einer Krones Dosen-Abfüllanlage vor allem ihr Exportgeschäft.
    • Die Brauerei sieht die Dose als wichtige Verpackungsalternative zu Glasbehältern, speziell im Export.
    • Derzeit verarbeitet die Linie vier eigene Biermarken in 0,33-Liter-Dosen.

    Die Covid-19-Pandemie hat bei De Brabandere zu einem Umdenken geführt. Den Wegfall des Gastronomiegeschäfts versuchte die belgischen Privatbrauerei zu kompensieren, und zwar durch neue Absatzkanäle im Handel und vor allem im Export. Die sowieso schon geplante Installation einer neuen Dosenlinie von Krones kam da gerade recht.

    De Brabandere ist eine der größeren unabhängigen belgischen Brauereien in Familienbesitz und hat ihren Sitz im flämischen Bavikhove. Albert De Brabandere, der das Unternehmen 2017 von seinem Vater übernommen hat und seitdem in fünfter Generation führt, hat sich von Beginn an ein straffes Investitionsprogramm vorgenommen: 

    • Gleich im ersten Jahr seiner Geschäftsführung ließ er eine neue Mehrwegglas-Linie von Krones mit einer Leistung von 35.000 Flaschen installieren. Um der hohen Verpackungsvielfalt gerecht zu werden, ist diese mit einer Verpackungsstraße Varioline ausgerüstet. 
    • Anfang 2020 investierte er in fünf zusätzliche zylindrokonische Gär- und Lagertanks und erhöhte damit die Kapazität der Brauerei auf 300.000 Hektoliter.
    • Mitte 2020 nahm De Brabandere dann eine komplette Dosenlinie von Krones in Betrieb. Da diese in ein bestehendes Lager eingebaut werden sollte, musste die Brauerei parallel auch ein neues Vollgut-Lager mit einer Fläche von 1.500 Quadratmetern bauen lassen – kein ganz einfaches Unterfangen in Zeiten von Pandemieeinschränkungen. 
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    De Brabandere ist eine der größeren unabhängigen Brauereien Belgiens in Familienbesitz. Bildnachweis: De Brabandere

    Neue Dosenlinie

    Die Anlage füllt pro Stunde 15.000 0,33-Liter-Dosen. Sie enthält unter anderem:

    „Die Investition in eine Dosenlinie war die richtige Entscheidung“ 

    Mit dieser aktuellen Linie hat De Brabandere Neuland betreten: Es ist die erste eigene Anlage zur Dosenabfüllung, vorher hatte die Brauerei ihre Dosenbiere lohnabfüllen lassen. Gründe für diesen Investitionsschritt hatte De Brabandere viele:

    • Zum einen gab es zunehmend Schwierigkeiten, Abfüll-Slots für kleine Chargen von Spezialbieren bei Lohnabfüllern zu bekommen.
    • Die Kunden aus den USA wollten explizit Wrap-around-Verpackungen, was bei dem bisherigen Co-Packer jedoch nicht möglich war.
    • Der Preis pro Einheit ist bei den Lohnabfüllern höher als bei Produktion mit einer eigenen Anlage.
    • Die Brauerei wollte die Qualität der Abfüllung, vor allem beim nicht-pasteurisierten Pils, lieber im eigenen Betrieb sicherstellen.

    „Das Entscheidende aber war: Wir glauben, dass die Dose die beste Bierverpackung für die Zukunft ist“, erklärt Yves Benoit, Automation, Maintenance & Facility Manager bei De Brabandere und verantwortlich für Neuinvestitionen. „Es ist ökologisch nicht sinnvoll, schwere Glasflaschen nach Asien oder in die USA zu verschiffen. In der Pandemie wurde es offensichtlich: Gewicht ist Geld. Denn die Preise für den Transport in Seecontainern sind durch die Decke gegangen. Und Dosen sind leicht, lichtundurchlässig, wodurch sie den Inhalt schützen, und recyclingfähig – also ideal für Bier im Export, auch was den CO₂-Footprint anbelangt.“

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    „Wir glauben, dass die Dose die beste Bierverpackung für die Zukunft ist“, erklärt Yves Benoit, Automation, Maintenance & Facility Manager bei De Brabandere.

    Craftmate war logische Entscheidung

    Ein kritischer Punkt beim Abfüllen von Bier in Dosen ist die Sauerstoffaufnahme. „Deshalb wollten wir keinen Füller von irgendeinem unbekannten Hersteller, sondern nur von einem Qualitäts-Maschinenbauer, der damit Erfahrung hat. Der Craftmate von Krones war deshalb die logische Entscheidung. Seine Leistung von 15.000 Dosen pro Stunde passt auch perfekt zur Größe unserer Brauerei“, betont Yves Benoit. „Wir haben uns zudem auch ein nicht ganz billiges Sauerstoffmessgerät geleistet, mit dem wir den TPO-Wert nach dem Abfüllen bestimmen können. Dieser liegt bei uns bei 60 bis 70 ppb, was sehr, sehr gut ist“, ergänzt er. 

    Neben dem Füller Craftmate ist der Packer die zweite wichtige Maschine der neuen Linie: Der Variopac Pro WT kann 4er-, 6er-, 12er- und 24er-Kartons herstellen, wobei der in edlem Schwarz gehaltene 24er-Karton dem russischen Markt vorbehalten ist. In die Kartonagen der 12er- und 24er-Packungen sind Tragegriffe eingestanzt, die der Konsument leicht öffnen und sich damit das Tragen erleichtern kann. Tray-Verpackungen sind ebenfalls möglich, werden aber vorerst nur manuell realisiert. „Wir fokussieren uns zunächst auf Karton als Endverpackung. Ein Einsatz von Folie ist nicht geplant, wir möchten möglichst ohne Kunststoff auskommen. Karton ist in unseren Augen ökologischer und auch optisch attraktiver“, sagt Yves Benoit. „Gegebenenfalls wollen wir später einen zweiten Variopac für noch mehr Verpackungsvielfalt nachrüsten, sobald uns der Platz dafür zur Verfügung steht.“

    Export-Initiative

    Die Brauerei sieht die Dose als wichtige Verpackungsalternative zu Glasbehältern, speziell im Export. De Brabandere füllt auf der Linie sowohl Klassiker als auch Spezialbiere:

    • Bavik Super Pils, das 2021 mit einem World Beer Award als bestes Pils Belgiens ausgezeichnet wurde 
    • Das obergärige Weißbier Bavik Superwit
    • Kwaremont 0.3, ein alkoholfreies, ebenfalls obergäriges Helles 
    • Das Kirschbier Red by Petrus, ebenfalls mit einem World Beer Award als bestes Fruchtbier Belgiens ausgezeichnet 
    • Diverse Biere, die im Lohnbrauverfahren hergestellt werden

    Wichtigste Absatzmärkte für die Dosenabfüllungen sind Russland und die USA. Aber auch in Belgien selbst findet diese Behälterart Zuspruch. Eine hiesige Supermarkt-Kette hat das Bavik Super Pils in der Dose gelistet und distribuiert dieses national. 

    Flexibler Einsatz des Pasteurs

    Das Geheimnis des Erfolgs des hopfenbetonten Bavik Super Pils liegt nach Meinung der Brauerei auch darin begründet, dass dieses nicht pasteurisiert wird. Dadurch bleiben der volle Geschmack und die sanfte Hopfenbittere gänzlich erhalten. 

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    Das Geheimnis des Erfolgs des hopfenbetonten Bavik Super Pils liegt nach Meinung der Brauerei auch darin begründet, dass dieses nicht pasteurisiert wird.

    Doch die neue Linie enthält auch einen Pasteur, den die Brauerei gezielt einsetzt: „Den LinaFlex Compact nutzen wir zum Pasteurisieren von Frucht-, alkoholfreiem und Weißbier oder wenn wir für andere Brauereien lohnabfüllen. Wenn wir Bavik Super Pils produzieren, dient der LinaFlex hingegen als Dosenwärmer, um eine Kondensation auf der Dose und damit ein Aufweichen der Kartonverpackung zu verhindern“, erklärt Yves Benoit und freut sich: „Der LinaFlex bietet uns eine großartige Flexibilität.“

    Neue Vertriebschancen dank Dose

    „Die Entscheidung für die Investition kurz vor der Pandemie verlängerte natürlich den Return on Investment der neuen Linie um ein paar Jahre. Denn wir waren eine Brauerei, die vor allem Hotels und die Gastronomie bediente, beides Märkte, die ziemlich stark eingebrochen sind,“ erläutert Yves Benoit. 
    Doch diese Entwicklung war auch eine Chance, die De Brabandere neue Türen öffnete. Denn auf der Suche nach weiteren Vertriebsschienen wurde die Brauerei vor allem im Export fündig. Dies sorgte auch dafür, dass die Nachfrage nach dem Pilsner Bier Bavik Super Pils eklatant wuchs. Heute macht diese Sorte etwa die Hälfte des Absatzes aus. „Wir sind zuversichtlich, dass unsere Biere ihren Weg in den Markt finden werden, vor allem auch international. Krise hin oder her, wir betrachten die Dose als große Chance für eine weitere Expansion“, sagt auch Brauereiinhaber Albert De Brabandere und fährt fort: „Im Ausland haben die Verbraucher schon lange keine Ressentiments mehr gegen Bierspezialitäten in Dosen, auch nicht in Kneipen. Die Dose ist ein Synonym für Qualitätsbier in einer ökologischen Verpackung.“

    „Die Dose ist ein Synonym für Qualitätsbier in einer ökologischen Verpackung.“ Albert De BrabandereInhaber der Brauerei

    Auch wenn De Brabandere nun gut gerüstet scheint: Die Investitionen in die Braustätte sind mit der neuen Dosenlinie noch nicht abgeschlossen. „Wir bleiben dran, wir haben noch einige Projekte in der Pipeline“, erklärt Albert De Brabandere.

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    Bekannt ist die Brauerei vor allem für ihre Sauerbiere, die traditionell in 220 Hektoliter fassenden „Foedern“, also konischen Holzbottichen, gären und reifen.

    Bierbrauen als Kunst

    Neben dem untergärigen Bavik Super Pils und dem etwas leichteren Bavik Export produziert De Brabandere eine ganze Reihe von Spezialbieren. Denn die Brauerei versteht ihr Handwerk als Kunst. Bekannt ist sie vor allem für ihre Sauerbiere, die traditionell in 220 Hektoliter fassenden „Foedern“, also konischen Holzbottichen, gären und reifen.
    Das Holz der Foeder bietet dabei einen Nährboden für Mikroorganismen, die den Restzucker des fertigen Bieres im Anschluss an die erste Gärung in Säure, höhere Alkohole und Ester umwandeln. Im ersten Jahr sinkt der pH-Wert und das Bier nimmt Säure auf, im zweiten Jahr rundet sich ein frisches, fruchtiges Aroma ab.

    22. Februar 2022
    6:05 Min.

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