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    Stark nachgefragt: Spezialbiere auf dem Vormarsch

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    27. Oktober 2022
    7:45 Min.
    Die belgische Spezialbier-Brauerei De Halve Maan hat ihre Abfüllkapazität mit einer neuen Mehrwegglas-Linie von Krones mehr als verdoppelt.
    • Heute ist Brugse Zot das bekannteste Bier aus der Brauerei De Halve Maan. Die Marke Straffe Hendrik konnte die Brauerei 2008 zurückkaufen.

    Jährlich zweistellige Zuwachsraten, von null auf 65.000 Hektoliter in 15 Jahren und eine immer stärkere internationale Nachfrage – da war es nur eine Frage der Zeit, bis eine neue Abfüllanlage mit einer höheren Leistung und mehr Flexibilität bei der Verpackung erforderlich wurde. Dies setzte die belgische Spezialbier-Brauerei De Halve Maan (zu Deutsch „der Halbmond“) jetzt mit der Installation einer neuen Krones Linie um.

    Offiziell führt Xavier Vanneste die Brauerei De Halve Maan im belgischen Brügge zwar in der sechsten Generation, jedoch mit Unterbrechungen. Tatsächlich sahen die Zeiten zwischenzeitlich nicht gut aus für den Familienbetrieb: Sein Großvater verkaufte die erfolgreichste Marke Straffe Hendrik (zu Deutsch „starker Heinrich“, eine Huldigung an alle starken Hendriks und Henris in der Familie) schon 1988 an eine Brauerei, 2002 stellte seine Mutter den Betrieb sogar komplett ein. Doch Xavier Vanneste wollte wieder ein Bierbrauer sein, wie seit 1856 fünf Generationen seiner Familie vor ihm. Das historische Gebäude und die alten Gerätschaften waren noch vorhanden. „Meine Familie war anfangs gar nicht begeistert von meinen Plänen, die Brauerei wiederzubeleben, weil sie wusste, wie schwierig das Geschäft ist“, erzählt er. „Aber es war auch nicht schlecht, diese kritischen Stimmen in meinem Umfeld zu haben, die meinen Business-Plan begleiteten. Noch dazu hat meine Familie natürlich auch Branchenwissen und das ist immer gut.“

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    „Meine Familie war anfangs gar nicht begeistert von meinen Plänen, die Brauerei wiederzubeleben, weil sie wusste, wie schwierig das Geschäft ist“, erinnert sich Xavier Vanneste, der De Halve Maan heute in sechster Generation leitet.

    Brauerei 2005 wiederbelebt

    Zur Wiederaufnahme des Braubetriebs im Jahr 2005 entwickelte Xavier Vanneste das Bier Brugse Zot (zu Deutsch „der Narr von Brügge“), das bei den Konsumentinnen und Konsumenten schnell sehr gut ankam. Heute ist Brugse Zot das bekannteste Bier aus der Brauerei De Halve Maan, das es in vier Varianten, darunter einer alkoholfreien, gibt. Etwa 70 Prozent des Ausstoßes entfallen auf diese Marke.

    Inzwischen war die Brauerei, die 1988 Straffe Hendrik gekauft hatte, insolvent gegangen und Xavier Vanneste gelang es 2008, die Marke vom zwischenzeitlichen Besitzer zurückzukaufen. Unter diesem Namen produziert De Halve Maan heute diverse Starkbiere mit Alkoholgehalten von 8,5 bis elf Volumenprozent. 2019 erwarb die Brauerei außerdem die traditionsreiche Brügger Weißbier-Marke Blanche de Bruges (zu Deutsch „Brügger Weiße“).

    Insgesamt stellt De Halve Maan heute rund zehn verschiedene obergärige Biere her und unterzieht diese – typisch belgisch – einer Nachgärung in der Flasche. Dazu wird bereits bei der Filtration etwas Zucker zugegeben, die Biere erst kurzzeiterhitzt und danach Hefe inline zudosiert. Die abgefüllten Flaschen verbleiben dann zur Nachgärung noch 14 Tage in einer Wärmekammer, bevor sie die Brauerei verlassen.

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    Insgesamt stellt De Halve Maan heute rund zehn verschiedene obergärige Biere her.

    Sudhaus CombiCube in der traditionellen Braustätte

    Bis zum Jahr 2010 war der Ausstoß schon ordentlich auf rund 15.000 Hektoliter gestiegen – und die Räumlichkeiten in der Altstadt von Brügge wurden zu klein. Deshalb verlegte die Spezialbier-Brauerei die Abfüllung und den Lagerkeller in ein neues Gebäude an den Stadtrand und installierte darin eine Keg-Linie sowie eine gebrauchte Krones Glas-Abfüllanlage, die sie mit Kosme Maschinen komplettierte. Tanklaster transportierten das Grünbier vom Brauereistandort mit Sudhaus und Gärkeller durch die ganze Stadt zu den Räumlichkeiten für Lagerung und Abfüllung. Das änderte die Brauerei 2016, als sie spektakulär eine mehr als drei Kilometer lange Pipeline unterirdisch zwischen der Braustätte und der Abfüllung verlegen ließ.

    Da lag die Jahresproduktion schon bei rund 50.000 Hektoliter. Die Pipeline besteht aus insgesamt vier Rohren, durch die alle Biere zur Abfüllung beziehungsweise das Brauwasser von dort zurück zur Braustätte fließen. Bereits 2014 hatte De Halve Maan ein neues Sudhaus, einen Steinecker CombiCube, in Betrieb genommen, das eine Sudkapazität von 200.000 Hektolitern pro Jahr bietet und damit für Kapazitätssteigerungen in der Zukunft offen ist.

    „Lange und interessante Gespräche mit vielen Menschen“

    Durch die steigende Nachfrage nach den Spezialbieren kam die Abfüllanlage mit einer Leistung von 8.000 Flaschen pro Stunde bald an ihre Kapazitätsgrenzen. „Sie lief schon im 24/7-Modus mit drei Schichten pro Tag. Dann folgten Besuche bei Braukollegen sowie lange und interessante Überlegungen und Gespräche mit vielen Menschen, wie es weitergehen sollte, welche Technologien die richtigen wären und welche Partner wir wählen sollten“, erinnert sich Xavier Vanneste. „Das erstreckte sich über einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren, weil wir auch noch das Grundstück neben der vorhandenen Abfüllung kaufen mussten.“ Denn am Ende entschied sich die Familienbrauerei für eine Neuinvestition und errichtete eine weitere Abfüllhalle. Diese bietet nun Platz für die Keg-Anlage sowie eine neue Flaschen-Abfüllanlage mit einer Leistung von 24.000 Behältern pro Stunde (bezogen auf die 0,33-Liter-Flasche). Mit der Inbetriebnahme im Mai 2021 ersetzte diese Linie die vorhandene und erhöhte gleichzeitig die Kapazität deutlich. Den Auftrag erhielt erneut Krones.

    Rinser-Füller-Block mit minimaler Sauerstoffaufnahme

    Die neue Linie setzt sich im Nassteil unter anderem zusammen aus:

    Der Rinser-Füller-Block ist eingehaust und wird mit Schaum gereinigt. Nach dem Füllen werden einige heiße Wassertropfen in die Flasche injiziert, durch den Temperaturunterschied kommt es zum Aufschäumen des Bieres. Dieser Schaum verdrängt die Luft im Flaschenhals, woraufhin die Flasche sofort verschlossen wird. So kann die Sauerstoffaufnahme auf ein Minimum reduziert werden. Zusätzlich zum Kronenkorken-Verschließer verfügt die Linie über einen freistehenden Naturkorker und Verdrahter für 0,75-Liter-Flaschen. Die Modul-Etikettiermaschine Ergomodul kann sowohl Kaltleim- als auch Selbstklebe-Etiketten verarbeiten.

    27. Oktober 2022
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