„Die Herausforderungen, denen sich Verpackungen stellen müssen, haben sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert. Unsere Produkte müssen sich immer mehr Erwartungen und Anforderungen stellen und neue Lösungen finden“, erklärt Kim Cheng, Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts, das den Wettbewerb jährlich ausrichtet. „Was sich nicht verändert hat, ist die zentrale Bedeutung, die Verpackungen für unser Wohlergehen, für unsere Gesundheit und die Versorgung von Menschen und Unternehmen mit allen Gütern des täglichen Bedarfs haben. Umso wichtiger ist es, dass unsere Branche trotz aller Krisen und Herausforderungen nicht nachlässt, ihre wichtige Aufgabe mit herausragender Innovationsarbeit zu meistern. Dafür sind die zahlreichen Einreichungen beim Deutschen Verpackungspreis 2023 und die ausgezeichneten siegreichen Lösungen erneut ein nachdrücklicher Beleg.“
Weniger ist mehr: Mit der Entwicklung einer besonders leichten PET-Flasche konnten sowohl Gewicht als auch der benötigte Kunststoff bedeutend reduziert werden. Das Design wurde nun vom Deutschen Verpackungspreis 2023 ausgezeichnet.
Deutscher Verpackungspreis
Der vom Deutschen Verpackungsinstitut ausgerufene, materialübergreifende Wettbewerb gilt als größte europäische Leistungsschau rund um zukunftsweisende Verpackungen. In diesem Jahr wurden 34 Innovationen aus England, Deutschland, den Niederlanden und Österreich ausgezeichnet.
Die Bandbreite an eingereichten Innovationen ist groß: Ob Aluminium, Kunststoff, Holz, Karton, Software oder Maschinen, ob Tube, Dose, Schachtel, Polstermaterial, Transport-, Um- oder Verkaufsverpackung – die teilnehmenden Unternehmen haben eine Vielzahl an kreativen Lösungen gefunden.
Ultra-leicht und ultra-praktisch
Ein klarer Schwerpunkt der Einreichungen lag auch 2023 in den Bereichen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft sowie Klima- und Umweltschutz. Und hier punktete Krones mit der ShoulderFlex-Flasche aus PET in der 500-Milliliter-Größe.
Mit der Entwicklung dieser Ultra-Lightweight-Flasche, für welche die Preforms in einem Werkzeug der Krones Tochterfirma MHT hergestellt werden, konnte das Gewicht der 500-Milliliter-Wasserflasche nochmals massiv reduziert werden: Durch das neue Flaschendesign ist ein Gewicht von unter sechs Gramm technisch machbar, was eine Materialersparnis von bis zu 50 Prozent gegenüber einer marktüblichen Standardwasserflasche bedeutet – und somit einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von Wasserabfüllern leisten kann.
Das revolutionäre Flaschendesign bietet aber nicht nur einen leichten und nachhaltigen Behälter, sondern eignet sich auch bestens für die Verarbeitung in der Produktion, denn die Flasche lässt sich auch ohne Stabilisierung durch zusätzlichen Stickstoff-Innendruck bei einem Topload von bis zu 40 Kilogramm in gefülltem Zustand sicher stapeln.
„Zum verantwortungsvollen Umgang mit Verpackungsmaterialien gehört auch die Entwicklung nachhaltiger Verpackungslösungen, die nicht nur ressourcenschonend, sondern gleichzeitig auch praktikabel sind. ShoulderFlex erfüllt genau diese Anforderungen“, erklären die Entwickler Martin Loistl aus dem LCS-Behälterdesign und Jochen Forsthövel aus der Kunststofftechnik. „Trotz des geringeren PET-Einsatzes steht dieses Flaschenkonzept marktüblichen Flaschen in puncto Stabilität und Convenience in nichts nach.“ Doch unsere Entwickler geben sich damit noch nicht zufrieden und feilen aktuell schon wieder an einem optimierten Design der Flasche – wir dürfen also auf weitere Rekorde gespannt sein.
Andreas Domma
