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    Geschäftsbericht Konzern 2021

    • Konjunkturaussichten für 2022 positiv
    • Krones erwartet im laufenden Jahr gutes Wachstum
    • Ertragskraft wird 2022 erneut steigen

    Prognosebericht

    Weltwirtschaft soll 2022 um 4,4 % wachsen – mit abnehmender Dynamik

    Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im Januar 2022 ein weltweites Wirtschaftswachstum von 4,4 % für das Jahr 2022 prognostiziert. Damit verliert der Aufschwung gegenüber 2021 (plus 5,9 %) an Fahrt. Noch im Oktober 2021 lag die Prognose der Experten um 0,5 % höher bei 4,9 %. Die schnelle Ausbreitung der Corona-Variante Omikron dürfte laut IWF die Wirtschaftsleistung hemmen. Steigende Energiepreise und Lieferengpässe, die vor allem in den USA und vielen Schwellenländern zu einem deutlichen Anstieg der Inflation führen, sind weitere Gründe für die vorsichtigere Einschätzung der Experten.

    Risiken für Abwärtskorrekturen des prognostizierten Wachstums sehen die IWF-Volkswirte mitunter im weiteren Verlauf der Corona-Pandemie. Weitere Liefer- und Materialengpässe könnten das Wachstum ebenfalls bremsen und zu einer langanhaltenden Inflation führen. Die dann notwendigen Zinsanhebungen würden Verwerfungen an den Finanzmärkten auslösen und sich negativ auf die Weltwirtschaft auswirken.

    In den Schwellen- und Entwicklungsländern wird nach IWF-Schätzungen die Wachstumsdynamik 2022 mit 4,8 % im Vergleich zum starken Vorjahr (+ 6,5 %) deutlich abnehmen. Hauptverantwortlich hierfür ist China. Für die Volkswirtschaft im Reich der Mitte prognostiziert der IWF 2022 ein BIP-Wachstums von nur noch 4,8 % (2021: 8,1 %). Ausschlaggebend für das schwächere Wachstum sind die mit der Null-Covid-Strategie verbundenen Lockdowns ganzer Städte und Regionen sowie die Finanzierungsprobleme bei Immobiliengesellschaften.

    Die Prognosen für die Entwicklung der Weltwirtschaft 2022 hat der IWF vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine veröffentlicht. Am 25. Februar teilte der IWF mit, dass die Krise in der Ukraine zu einer heiklen Zeit kommt, in der sich die Weltwirtschaft von den Verwüstungen der Covid-19-Pandemie erholt. Es droht, dass die Krise einen Teil dieser Fortschritte zunichte macht.

     

     

    Das höchste Wachstum unter den Emerging Markets dürfte, wie im Vorjahr, Indien mit einem gleichbleibend starken Plus von 9,0 % verzeichnen. Weniger Dynamik erwartet der IWF für die Region Naher Osten/Zentralasien. Dort rechnen die Experten mit einem Anstieg des BIP um 4,3 %. In Lateinamerika soll die Wirtschaft 2022 nur um 2,4 % zulegen. Diese Region belasten steigende Zinsen wegen hoher Inflation.

    Für die Industriestaaten rechnet der IWF 2022 mit einem BIP-Wachstum von 3,9 %. In Deutschland erwarten die Experten eine leicht unterdurchschnittliche Zunahme der Wirtschaftsleistung um 3,8 %. Für die Euro-Zone prognostiziert der IWF ein Wachstum von 3,9 %. Wegen der angekündigten Zinsanhebungen der US-Notenbank FED sowie den Liefer- und Materialengpässen haben die Experten des IWF die Prognose für das Wirtschaftswachstum in den USA für 2022 auf 4,0 % reduziert. Im Oktober 2021 wurde noch ein Anstieg um 5,2 % erwartet. Japan dürfte wie im Vorjahr zu den am wenigsten stark wachsenden Industrieländer zählen. Die Prognose des IWF liegt bei einem Plus von 3,3 %.

    Insgesamt gute Bedingungen für den Konsum

     

     

    Die Investitionsbereitschaft der Krones Kunden und damit die Nachfrage nach Getränkeabfüll- und Verpackungsanlagen ist abhängig von der Konsumfreude der Endverbraucher. Eine niedrige Arbeitslosenquote und geringe Inflationsraten wirken sich positiv auf die Kaufkraft der Konsumenten aus. Sie stützen somit die Nachfrage nach abgepackten Getränken und Lebensmitteln und beeinflussen dadurch indirekt die Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen unseres Unternehmens. Mit einer weiterhin niedrigen Arbeitslosenquote und einer leicht erhöhten Inflation erwarten wir insgesamt keine negativen Effekte auf die Geschäfte von Krones.

    Aussichten für die Maschinen- und Anlagenbaubranche positiv

     

     

    Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) erwartet, dass sich der starke Auftragseingang 2021 im Jahr 2022 weiterhin positiv auf die Branche auswirken wird. Der Wert der produzierten Maschinen und Anlagen soll gemäß VDMA im laufenden Jahr um 7 % gegenüber dem Vorjahr steigen. Angetrieben wird die Nachfrage vor allem aus Europa und den USA. Der Absatzmarkt China hat 2021 bereits an Dynamik verloren. Hemmen könnten das Wachstum der Branche langanhaltende Materialengpässe. Diese dürften sich frühestens im zweiten Halbjahr 2022 entspannen.

    Insgesamt gute gesamtwirtschaftliche Aussichten für 2022

    Nach dem insgesamt positiven Geschäftsjahr 2021 startet Krones grundsätzlich zuversichtlich in das Geschäftsjahr 2022. Grund hierfür ist neben den guten gesamtwirtschaftlichen Prognosen eine anhaltend hohe Nachfrage nach Produkten und Services von Krones – trotz Preiserhöhungen im zweiten Halbjahr 2021. Allerdings gibt es auch Risiken für die Weltwirtschaft und damit auch für die Geschäftsentwicklung von Krones. 2022 wird geprägt sein von steigenden US-Zinsen sowie wirtschaftlichen und politischen Unwägbarkeiten. So ist derzeit nicht abzusehen, wie sich der Krieg in der Ukraine weiterentwickelt und wie die Folgen des Krieges die globale Wirtschaft beeinflussen. Auch die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie ist schwierig abzuschätzen. Sollten sich die Risiken nicht stärker als derzeit erwartet auf das Wirtschaftsgeschehen auswirken, dürfte das Orderverhalten der Kunden von Krones nicht negativ beeinflusst werden und die Investitionsbereitschaft der Getränkeindustrie auf gutem Niveau bleiben.

    Wir rechnen daher für 2022 insgesamt damit, dass sich der Weltmarkt für Abfüll- und Verpackungstechnik sowie die Absatzpreise weiter erholen. Der Wettbewerb auf unseren Märkten sowie der Kostendruck wird aber auch im laufenden Geschäftsjahr hoch bleiben.

    Die mittel- und langfristigen Aussichten bleiben unverändert positiv. Die Nachfrage der Konsumenten nach abgepackten Getränken und flüssigen Lebensmitteln wächst aufgrund einiger Megatrends, wie beispielsweise die steigende Weltbevölkerung, stetig. Die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung stützen die Nachfrage nach innovativen Getränkeabfüll- und Verpackungsmaschinen ebenfalls.

    Die gesamtwirtschaftlichen, branchen- und unternehmensspezifischen Prognosen sind aufgrund derselben Absatz- und Beschaffungsmärkte im Wesentlichen für alle drei Segmente des Krones Konzerns zutreffend.

    Alle Segmente sollen 2022 wachsen und die Ertragskraft verbessern – auch das neue Segment »Intralogistik«

    Der Krones Konzern berichtet ab dem Geschäftsjahr 2022 über drei Segmente. Das Segment »Intralogistik« kommt zu den beiden bestehenden hinzu. Grund hierfür ist, dass der Bereich Intralogistik, der bislang im Segment »Getränkeproduktion/ Prozesstechnik« angesiedelt war, durch das starke Wachstum in den Vorjahren die entsprechende Größe erlangte. Außerdem erhöht Krones durch die zusätzliche Berichterstattung für das neue Segment die Transparenz und Berichtstiefe.

    Im laufenden Jahr wird Krones die eingeleiteten strukturellen Maßnahmen weiter umsetzen und den Global Footprint ausbauen. So lassen sich die Kostenstrukturen weiter optimieren und flexibilisieren. Darüber hinaus wollen wir mit Innovationen und zukunftsfähigen Produkten und Services die Wachstumschancen, die unser Markt bietet, konzernweit nutzen. Akquisitionen sind in allen Segmenten eine Option, um für zusätzliches externes Wachstum zu sorgen. Ziel ist es, die Ertragskraft im laufenden Jahr in allen Segmenten, unterstützt durch höhere Umsätze, zu steigern.

     

     

    Im Kernsegment »Maschinen und Anlagen zur Produktabfüllung und -ausstattung« wird Krones neben einer weiteren Verschlankung der Strukturen und Prozesse auch den Global Footprint ausbauen. Hierzu wird die Produktion in Ungarn und China mit den dazugehörigen Lieferketten erweitert und das Servicenetzwerk in den Regionen verstärkt. Zudem wird Krones mit seiner umfangreichen Linienkompetenz die Marktposition bei effizienten, zuverlässigen und leistungsstarken Abfüll- und Verpackungslinien festigen und ausbauen.

    Der starke Trend zur nachhaltigen und CO2-sparenden Produktion bei unseren Kunden sollte das Wachstum ebenfalls stützen. Hier ist Krones mit seinen ressourcenschonenden enviro Produkten sowie nachhaltigen PET-Lösungen, inclusive dem PET-Recycling, führend.

    Auch der Service-Bereich soll, unterstützt durch digitale Lösungen, trotz der Reisebeschränkungen im laufenden Jahr zum Wachstum des Kernsegments beitragen.

    Für das Kernsegment erwartet Krones 2022 einen um 5 bis 7 % höheren Umsatz.
    Die EBITDA-Marge sollte bei rund 9 bis 10 % liegen.

     

    Im Segment »Maschinen und Anlagen zur Getränkeproduktion/Prozesstechnik« liegt der Fokus neben der kontinuierlichen Umsetzung von Kostensenkungsmaßnahmen auf einer besseren Vernetzung der weltweiten Einheiten. Für Wachstum sollen neue Märkte wie Kosmetikprodukte und alternative Proteine sorgen. Zudem wird das After-Sales-Geschäft ausgebaut.

    Insgesamt prognostiziert Krones für das Segment Prozesstechnik, in dem bis 2021 auch die Intralogistik angesiedelt war, für 2022 einen Umsatzzuwachs von 10 bis 15 % bei einer EBITDA-Marge von rund 5 bis 7 %.

     

    Im ab 2022 neuen Segment »Intralogistik« rechnen wir mit einer weiterhin hohen Nachfrage nach unseren Produkten und Services. Dieses Segment profitiert von der zunehmenden Automatisierung und Digitalisierung sowie dem boomenden E-Commerce. Auch 2022 will Krones in der Intralogistik überdurchschnittlich wachsen und die Profitabilität weiter verbessern. Der Umsatz soll um 8 bis 13 % steigen und die EBITDA-Marge zwischen 4 bis 6 % liegen.

    Krones strebt für 2022 im Konzern Verbesserungen bei Umsatz, EBITDA-Marge und ROCE an

    Krones ist mit einem sehr hohen Auftragsbestand in das Geschäftsjahr 2022 gestartet. Gleichzeitig ist das Geschäftsumfeld für Krones herausfordernd, denn es bestehen eine Reihe von Unwägbarkeiten. Hierzu zählen Materialengpässe und Probleme in den weltweiten Lieferketten, politische Risiken in Europa und anderen Regionen der Welt sowie hohe Inflationsraten in vielen Ländern. Darüber hinaus ist noch unsicher, wie sich die Covid-19-Pandemie global weiterentwickelt und wie die Folgen des Kriegs in der Ukraine die Entwicklung der Weltwirtschaft 2022 beeinflussen.

    Auf Grundlage der derzeitigen gesamtwirtschaftlichen Aussichten und der aktuell erwarteten Entwicklung der für Krones relevanten Märkte rechnet das Unternehmen für 2022 im Konzern mit einem Umsatzwachstum von 5 % bis 8 %.

    Mit Hilfe steigender Umsätze und der weiteren Umsetzung der Kostenoptimierungsmaßnahmen will Krones die Ertragskraft im laufenden Jahr gegenüber 2021 verbessern. Für 2022 prognostiziert das Unternehmen für den Konzern eine EBITDA-Marge von 8 % bis 9 %.

    Für die dritte Zielgröße, den ROCE (Return on Capital Employed), erwartet Krones im laufenden Jahr eine Steigerung auf 10 – 12 %. Der ROCE ersetzt ab 2022 die bisherige dritte Steuerungsgröße, das »Working Capital im Verhältnis zum Umsatz«. Im ROCE spiegelt sich neben dem Working Capital auch das Anlagevermögen wider. Zudem gibt der ROCE den Kapitalanlegern ein noch genaueres Bild davon, wie effizient das Unternehmen mit dem eingesetzten Kapital wirtschaftet.

     
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