- Globale Konjunkturaussichten für 2021 positiv
- Krones erwartet im laufenden Jahr leichte Belebung des Geschäfts
- Anpassungsmaßnahmen stärken die Ertragskraft von Krones 2021
Weltwirtschaft soll 2021 um 5,5 % wachsen
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im Januar 2021 ein weltweites Wirtschaftswachstum von 5,5 % für das Jahr 2021 prognostiziert. Damit dürfte im laufenden Jahr der Konjunktureinbruch des Jahres 2020 (minus 3,5 %) wieder wettgemacht werden. Grundlage für die positiven Aussichten sind Hoffnungen auf ein Abklingen der Covid-19-Pandemie durch den Einsatz von Impfstoffen. Zudem dürften die angekündigten hohen Investitionsprogramme verschiedener Regierungen, vor allem in den USA und in Japan, für wirtschaftliche Impulse sorgen. Nicht zuletzt werden die Notenbanken mit ihrer weiterhin lockeren Geldpolitik die Erholung unterstützen. Die Experten erwarten, dass sich nach einem noch eher verhaltenen Start das Wachstum ab dem zweiten Quartal 2021 beschleunigt. Risiken für Abwärtskorrekturen liegen gemäß den IWF-Volkswirten vor allem im weiteren Verlauf der Pandemie. Sollte sich das Coronavirus aufgrund von ansteckenderen Mutationen schwerer eindämmen lassen und die Impfung der Bevölkerungen länger dauern als erwartet, dürfte das prognostizierte Wachstum niedriger ausfallen.
In den Schwellen- und Entwicklungsländern dürfte die Wachstumsdynamik 2021 mit 6,3 % im Vergleich zum schwachen Vorjahr deutlich zunehmen. Wachstumstreiber ist, wie im Vorjahr, China. Für die Volkswirtschaft im Reich der Mitte prognostiziert der IWF 2021 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 8,1 %. Nach dem starken Einbruch im Jahr 2020, soll in Indien die Wirtschaftsleistung 2021 sogar um 11,5 % steigen. Weniger Dynamik erwartet der IWF für die Region Naher Osten/Zentralasien. Dort rechnen die Experten mit einem Anstieg des BIP um 3,0 %. In Lateinamerika soll die Wirtschaft 2021 um 4,1 % zulegen.
Für die Industriestaaten rechnet der IWF 2021 aufgrund der schnelleren Impfung der Bevölkerung und der weiterhin niedrigen Zinsen mit einem BIP-Wachstum von 4,3 %. Für die Euro-Zone rechnet der IWF insgesamt mit einem Wachstum von 4,2 %. In Deutschland erwarten die Experten eine weniger starke Erholung des Wachstums und prognostizieren für 2021 eine Zunahme des BIP um 3,5 %. Wegen der hohen fiskalischen Anreize in den USA, dürfte das BIP in der weltweit größten Volkswirtschaft 2021 um 5,1 % steigen. Auch Japan sollte von staatlichen Unterstützungsprogrammen profitieren. Für dieses Land liegt die Wachstumsprognose des IWF bei 3,1 %.
Niedrige Inflationsraten und solide Beschäftigungszahlen stützen den Konsum
Die Investitionsbereitschaft der Krones Kunden und damit die Nachfrage nach Getränkeabfüll- und Verpackungsanlagen ist abhängig von der Konsumfreude der Endverbraucher. Eine niedrige Arbeitslosenquote und geringe Inflationsraten wirken sich positiv auf die Kaufkraft der Konsumenten aus. Sie stützen somit die Nachfrage nach abgepackten Getränken und Lebensmitteln und beeinflussen dadurch indirekt die Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen von Krones. Für 2021 erwarten wir, dass eine leicht höhere Arbeitslosenquote und eine weiterhin niedrige Inflation insgesamt keine negativen Effekte auf die Geschäfte von Krones haben werden.
Maschinen- und Anlagenbau rechnet mit steigender Produktion
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) erwartet, dass sich die leicht aufhellende Konjunktur im Jahr 2021 auch positiv auf die Branche auswirken wird. Der Wert der produzierten Maschinen und Anlagen soll gemäß VDMA um 4 % gegenüber dem Vorjahr steigen. Die Prognose ist allerdings mit hohen Unsicherheiten belastet. Zum einen ist die konjunkturelle Entwicklung weiterhin sehr labil. Zum anderen bereitet der zunehmende Protektionismus Sorgen, weil der Exportanteil des Maschinenbaus aus Deutschland rund 80 % beträgt. Darüber hinaus könnten sich im Aufschwung Liquiditätsengpässe für die Maschinenbauer ergeben, da sie in Vorleistung gehen müssen.
Krones geht verhalten optimistisch in das Jahr 2021
Nach dem schwierigen Jahr 2020 startet Krones verhalten optimistisch in das Geschäftsjahr 2021. Gründe für eine gewisse Zurückhaltung gibt es aber weiterhin genug. Die gesamtwirtschaftlichen Prognosen für das laufende Jahr sind insgesamt zwar positiv. Aber 2021 wird erneut geprägt sein von politischen und wirtschaftlichen Unwägbarkeiten. Vor allem die weiteren Auswirkungen des Coronavirus auf die Weltwirtschaft sind derzeit noch nicht abzuschätzen. Von diesen Unsicherheiten ist auch das Orderverhalten der Kunden von Krones betroffen. Obwohl die Nachfrage der Konsumenten nach abgepackten Getränken 2021 wieder steigen dürfte, halten sich die Unternehmen aus der internationalen Getränkeindustrie aufgrund der gesamtwirtschaftlich labilen Lage mit Investitionen zurück. Wir rechnen daher für 2021 insgesamt damit, dass sich der Weltmarkt für Abfüll- und Verpackungstechnik sowie die Absatzpreise auf niedrigerem Niveau stabilisieren. Der Wettbewerb auf unseren Märkten sowie der Kostendruck wird auch im laufenden Geschäftsjahr hoch bleiben.
Die mittel- und langfristigen Aussichten bleiben unverändert positiv. Denn die Nachfrage der Konsumenten nach abgepackten Getränken und flüssigen Lebensmitteln wächst aufgrund einiger Megatrends, wie beispielsweise die steigende Weltbevölkerung, stetig.
Beide Segmente sollten sich 2021 stabilisieren und im Jahresverlauf erholen
Im laufenden Jahr liegt der Fokus bei Krones auf der weiteren Umsetzung der eingeleiteten strukturellen Maßnahmen, um die Kostenstrukturen zügig an das niedrigere Umsatzniveau anzupassen. Darüber hinaus wollen wir mit Innovationen und zukunftsfähigen Produkten und Services die sich bietenden Wachstumschancen konzernweit nutzen. Akquisitionen sind in beiden Segmenten für 2021 nicht geplant. Ziel ist es, die Profitabilität im laufenden Jahr in beiden Segmenten zu steigern.
Im Kernsegment »Maschinen und Anlagen zur Produktabfüllung und -ausstattung« konzentriert sich Krones, neben den Kostensenkungen, verstärkt auf die Kernkompetenzen Vertrieb, Engineering, Endmontage und Lifecycle Service. Mit diesen Kernkompetenzen will das Unternehmen auch neue Märkte erschließen. Zudem wird Krones weiter seine Stärken nutzen, um die Marktposition zu festigen und auszubauen. So will Krones mit seiner umfangreichen Linienkompetenz verstärkt Kunden für effiziente und zuverlässige Abfüll- und Verpackungslinien gewinnen. Auch die führende Position im Bereich Nachhaltigkeit sollte das Wachstum von Krones stützen. Kunden wollen und müssen Ressourcen einsparen. Hier ist Krones mit seinen ressourcenschonenden enviro Produkten sowie nachhaltigen PET-Lösungen bestens positioniert.
Krones erwartet für das Kernsegment 2021 einen Anstieg des Umsatzes um 2 bis 3 %. Die EBITDA-Marge sollte bei rund 8,0 bis 9,0 % liegen.
Im Segment »Maschinen und Anlagen zur Getränkeproduktion/Prozesstechnik« liegt der Fokus auf der weiteren Umsetzung der strukturellen Maßnahmen. Hier steht die finale Ausgliederung der Brauereiaktivitäten im Vordergrund. Unter der Marke »Steinecker« wird die neue Gesellschaft das Brauereigeschäft eigenständig weiterentwickeln und auf Profitabilität trimmen. Mit einer weiterhin hohen Nachfrage nach unseren Produkten und Services rechnen wir im Bereich »Intralogistik«. Dieses Geschäftsfeld profitiert sowohl von der zunehmenden Digitalisierung als auch von den Marktänderungen durch Covid-19, wie kürzere Lieferzeiten, zunehmende Automatisierung sowie mehr Bestellungen über das Internet. Auch 2021 will Krones in der Intralogistik überdurchschnittlich wachsen und die Profitabilität weiter verbessern.
Insgesamt prognostizieren wir für das Segment Prozesstechnik, in dem auch die Intralogistik angesiedelt ist, für 2021 einen Umsatzzuwachs von 5 bis 7 % bei einer EBITDA-Marge von rund 0 bis 1,0 %.
Krones strebt für 2021 Verbesserungen bei Umsatz und EBITDA-Marge an
Auf Grundlage der derzeitigen gesamtwirtschaftlichen Aussichten gehen wir davon aus, dass sich 2021 die für Krones relevanten Märkte stabilisieren und, vor allem im zweiten Halbjahr, Erholungstendenzen zeigen. Darauf basieren rechnet das Unternehmen für 2021 im Konzern mit einem Umsatzwachstum von 2,5 bis 3,5 %.
Mit Hilfe leicht steigender Umsätze und aufgrund der eingeleiteten strukturellen Maßnahmen will Krones die Ertragskraft im laufenden Jahr gegenüber 2020 verbessern. Für 2021 prognostiziert das Unternehmen für den Konzern eine EBITDA-Marge von 6,5 bis 7,5 %. Dies entspräche einer EBT-Marge von 3,0 bis 4,0 %.
Für die dritte Zielgröße, das Working Capital im Verhältnis zum Umsatz, erwartet Krones im laufenden Jahr 26 – 27 %. Diese Kennzahl will das Unternehmen durch intensiveres Management der Working-Capital-Stellgrößen, insbesondere der Forderungen, verbessern.
Die Prognose 2021 steht unter dem Vorbehalt, dass es zu keinen gravierenden Belastungen durch die Covid-19-Pandemie, wie beispielsweise schwere Virusmutationen oder Impfschwierigkeiten, kommt. Dies würde die Gesamtwirtschaft und somit auch Krones stärker als aktuell erwartet belasten und zu negativen Umsatz- und Ergebniseffekten führen.