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    Geschäftsbericht Konzern 2019
    Strategie und Steuerungssystem
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    Strategie und Steuerungssystem

      Krones befindet sich derzeit in einer für das Unternehmen ungewohnt schwierigen wirtschaftlichen Situation. Mit Ausnahme des Krisenjahres 2009 war die Entwicklung des Unternehmens überwiegend von profitablem Wachstum geprägt. 2018 und 2019 konnten wir zwar beim Umsatz noch ordentlich wachsen. Allerdings hat die Ertragskraft von Krones zuletzt deutlich nachgelassen. Deshalb ist die Strategie von Krones darauf fokussiert, das Unternehmen durch die entschlossene Umsetzung der definierten Maßnahmen wieder in die Erfolgsspur zu bringen.

      Krones ist auf einem attraktiven Markt tätig. Er wächst stabil, weil die Nachfrage nach abgepackten Getränken und Lebensmitteln stetig steigt. Der Markt profitiert von Megatrends wie der zunehmenden Weltbevölkerung, einer wachsenden Mittelschicht in den aufstrebenden Ländern sowie der zunehmenden Verstädterung. Langfristig erwarten wir, dass das Marktwachstum oberhalb des weltweiten BIP-Wachstums liegen wird.

      Krones ist mit seinem weltweiten Komplettangebot sehr gut positioniert, um von den Chancen des Marktes zu profitieren. Das Unternehmen bietet den Kunden aus der Liquid Food-Industrie alles aus einer Hand an, von Produkten für die Getränkeherstellung über die Abfüllung bis hin zur Verpackung. Darüber hinaus ergänzen die Bereiche Intralogistik, Informationstechnologie sowie ein hochwertiger Service das Portfolio. 

      Wie die jüngste Vergangenheit gezeigt hat, bietet der Markt nicht nur Chancen, sondern kann sich der aktuellen weltwirtschaftlichen Entwicklung nicht verschließen. Handelskonflikte, politische Unsicherheiten, wirtschaftliche Krisen in einzelnen Ländern und Regionen, sowie die teils sehr emotional und irrational geführte Kunststoff-Debatte, sorgen für Unsicherheit bei unseren Kunden. Der Kampf um Aufträge wird intensiv bleiben und die angestrebten Preiserhöhungen nur mühsam durchzusetzen sein. Außerdem wird die Digitalisierung hohe Investitionen erfordern.
       

      Krones hat ehrgeizige mittelfristige Ziele

      Ab 2020 wird Krones als Zielgröße für die Profitabilität die EBITDA-Marge anstatt der EBT-Marge verwenden. Der Grund hierfür liegt darin, dass das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) näher am Cashflow und besser vergleichbar ist, weil es die Abschreibungen, das Finanzergebnis sowie Steuern unberücksichtigt lässt. Unser mittelfristiges Ziel für die EBT-Marge von 6 bis 8 % entspricht einer EBITDA-Marge von 9 bis 12 %. Um die gute Marktposition zu festigen und genügend Spielraum für Investitionen zu haben, hat sich Krones ambitionierte mittelfristige Finanzziele gesetzt:

      • 2 bis 5 % durchschnittliches organisches Umsatzwachstum pro Jahr
      • 9 bis 12 % EBITDA-Marge
      • 22 bis 24 % bei der Kennzahl Working Capital im Verhältnis zum Umsatz
       

      Verschiedenste Herausforderungen, wie beispielsweise steigenden Kosten für Material und Personal, die Kunststoff-Diskussion aber auch die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit, führten dazu, dass wir 2018 und im Berichtsjahr unsere ursprünglichen Jahresziele verfehlten. Trotz gesteigerter Volatilität der Märkte setzt sich Krones ehrgeizige mittelfristige Ziele. Das Unternehmen stuft einen Zeitraum von 3 bis 4 Jahren als realistisch ein, um die Ziele zu erreichen. Wir haben im Berichtsjahr viele Maßnahmen eingeleitet, mit denen das Krones Team wieder in die Erfolgsspur zurückkehren wird. Nun gilt es, diese entschlossen umzusetzen. 
       

      Stärkung der Profitabilität – Maßnahmen werden umgesetzt

      Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, muss Krones nachhaltig und ausreichend Gewinne erzielen. Mit einer EBT-Marge (ohne Aufwendungen für Rückstellungen zur Senkung der Personalkosten sowie Wertberichtigungen für Portfoliooptimierungen von insgesamt rund 70 Mio. €) von 2,8 % für 2019 sind wir von unserer Zielgröße deutlich entfernt. Das Unternehmen hat deshalb im zweiten Halbjahr 2019 neben kurzfristigen auch mittelfristige Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung eingeleitet. Diese wurden in drei Säulen gegliedert.
       

      Mittelfristige Maßnahmen und Auswirkungen

       

      Die strukturellen Maßnahmen tragen den größten Anteil an dem Maßnahmenpaket. Hierzu zählt vor allem der Ausbau des Global Footprint. Bislang erwirtschaften wir nur einen geringen Teil der Wertschöpfung im Ausland, obwohl wir fast 90 % des Umsatzes außerhalb Deutschlands erzielen. Daher werden wir kurz- und mittelfristig Teile der Wertschöpfung in Best-Cost-Countries, also Länder mit niedrigeren Gesamtkosten, verlagern. Das wichtigste Projekt hierfür ist unsere neue Fabrik in Ungarn. Sie soll ab dem zweiten Halbjahr 2020 mit 500 Mitarbeitern voll in Betrieb gehen. Auch die Produktion in China wurde erweitert. Insgesamt sollen bis Ende 2020 rund 600.000 Produktionsstunden in Ungarn und China realisiert werden. Auch 200.000 Konstruktions- und Planungsstunden werden künftig in Tschechien, Indien, Ungarn und China erledigt. 

      Zudem werden die Prozesse und Ressourcen im Konzern weiter optimiert und Organisationseinheiten gestrafft. In Deutschland fallen durch die strukturellen Maßnahmen 500 Stellen weg, 200 im Berichtsjahr und 300 im Jahr 2020. Im Ausland werden bis Ende 2020 rund 200 Stellen abgebaut. Darüber hinaus werden die in den vergangenen Jahren durch Zukäufe aufgebauten neuen Prozesstechnik-Standorte in den USA, China und Indien einen positiven Ergebnisbeitrag liefern. 

      Krones baut den Global Footprint auch aus, um dem Anstieg der Materialkosten entgegenzuwirken. Beim sogenannten Best-Cost-Country-Sourcing, also dem Einkauf aus kostenoptimalen Ländern und Regionen, geht es darum, die Kosten deutlich zu senken. Erfolgreich hat Krones dies bereits im chinesischen Taicang umgesetzt. Auch in Indien, Taiwan, Thailand und der Türkei haben wir ein Lieferantennetzwerk etabliert. Unsere bisher durchgeführten Maßnahmen zur internationalen Beschaffung werden wir konsequent fortsetzen. 
       

      Portfolio im House of Krones optimieren 

      Krones hat sein Geschäftsmodell mit dem »House of Krones« auf die Kundenbedürfnisse und die moderne Getränkefabrik abgestimmt. An diesem Ansatz wird sich auch nichts ändern. Dennoch werden wir an der einen oder anderen Stelle in Zukunft Anpassungen und Portfoliooptimierungen vornehmen. In der Säule Prozesstechnik werden wir zunächst den Bereich Getränkeproduktion als rechtlich eigenständige Einheit aufstellen. So können wir besser beurteilen, wie sich deren Geschäft, speziell für die unterschiedlichen Getränkesorten auf Stand-alone-Basis entwickelt. Akquisitionen streben wir in der Prozesstechnik derzeit keine an. Wir konzentrieren uns auf die Integration der in den vergangenen Jahren erworbenen Unternehmen in den USA und China.

       

      Das Kernsegment Abfüll- und Verpackungstechnik ist von der kritischen Plastik-Diskussion betroffen. Aus unserer Sicht hat PET zu Unrecht einen schlechten Ruf. Der Kunststoff besitzt gegenüber anderen Verpackungsarten wie Glas einen großen Vorteil: Das Gewicht ist deutlich niedriger und so belasten PET-Flaschen bei längeren Transportwegen deutlich weniger die Umwelt als andere Materialien. Das ist ein wesentlicher Grund, warum PET weiterhin weltweit die am stärksten wachsende Verpackungsart ist. 

      Oft wird verkannt, dass Kunststoffverpackungen durchaus nachhaltig sein können. Voraussetzung hierfür ist, dass die Verpackungsmaterialien ressourcenschonend hergestellt und in einem geschlossenen Kreislauf gehalten werden. Mit den Technologien und Produkten von Krones ist beides möglich. Wir bieten materialsparendes Behälterdesign, energiearme Behälterproduktion sowie die Wiederaufbereitung benutzter Kunststoffe. Mit unseren hochwertigen PET-Recycling-Anlagen, auf denen aus gebrauchten PET-Flaschen der Rohstoff für neue Behälter produziert wird, unterstützen wir einen nachhaltigen Stoffkreislauf. 
       

      Gute Position bei Glas und Dosen ausbauen

      Im Kernsegment wird Krones das Produktportfolio für Glas und Dosen weiter stärken. Da der Megatrend hin zu abgefüllten Getränken weiter intakt ist, würde eine Nachfrageschwäche bei PET-Verpackungen eine verstärkte Nachfrage nach anderen Verpackungsarten wie Glas und Dose mit sich bringen. Bei beiden Verpackungsarten ist Krones seit jeher mit einer breiten Produktpalette gut positioniert. Im Berichtsjahr hat das Unternehmen beispielsweise mit dem Glasfüller Craftmate G das Portfolio für Glas um eine wichtige Innovation erweitert.
       
      Das breit aufgestellte Segment Abfüll- und Verpackungstechnik werden wir aber nicht nur mit attraktiven Produkten ausbauen. Wir werden das Portfolio auch um weniger profitable Bereiche und Technologien bereinigen, um unser Kapital auf die attraktivsten Investitionen zu fokussieren.

      In der dritten Säule des House of Krones, der Intralogistik, ist die Nachfrage nach unseren Produkten und Services weiterhin sehr gut. Die Intralogistik ist ein bedeutender Bestandteil der digitalen Getränkefabrik. Sie ist für unsere Kunden sehr wichtig, weil sie damit die Materialflüsse optimal steuern können. In dem Bereich gilt es, das hohe Wachstum zu managen und die Internationalisierung voranzubringen. Hierfür haben wir alle Intralogistik-Aktivitäten in der System Logistics gebündelt und diese als rechtlich eigenständige Einheit aufgestellt. So können wir schnell und flexibel auf die Anforderungen des Marktes reagieren. 
       

      Preiserhöhungen spielen wichtige Rolle für den nachhaltigen Geschäftserfolg 

      Um die Kostensteigerungen bei Personal und Material teilweise kompensieren zu können, sind Preiserhöhungen erforderlich. Durch eine verstärkte Preisdisziplin werden wir hier unsere Ziele umsetzen. Wir halten für 2020 einen Ergebnisbeitrag durch höhere Preise von 10 bis 20 Mio. € für realistisch.
       

      Die Digitalisierung bietet mittel- bis langfristig große Chancen

      Im Bereich Digitalisierung hat Krones als Komplettanbieter den großen Vorteil, dass das Unternehmen alle Material- und Datenflüsse entlang des gesamten Produktionsprozesses in der Getränkefabrik rund um die Uhr erfassen kann. Durch die Kombination der daraus gewonnenen Daten mit dem teils jahrzehntelangem Know-how unserer Mitarbeiter entwickeln wir neue Produkte und Services – überwiegend – für den LCS-Bereich, mit denen die Effizienz der Anlagen deutlich verbessert wird. So schaffen wir nachhaltigen Mehrwert für den Kunden. Ziel ist es, digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln und diese möglichst schnell in der Getränke- und Lebensmittelindustrie zu etablieren. 

      Insgesamt werden die Investitionen in die Digitalisierung die Ertragskraft in den nächsten Jahren noch belasten. Krones erwartet hier mittel- bis langfristig gute Marktchancen. 
       

      Wachstumsstarkes Servicegeschäft stärkt Profitabilität

      Wichtig für die Ertragskraft von Krones ist unser Service-Geschäft. Der entscheidende Erfolgsfaktor für das LCS-Geschäft ist und bleibt die Verfügbarkeit, also: Wie schnell kann der Service die Probleme des Kunden vor Ort lösen. Daher müssen sowohl die Techniker als auch die Ersatzteile möglichst nah am Kunden sein. Hierfür werden wir unser weltweites Netz von Service- und Vertriebsniederlassungen noch enger knüpfen. Neben der Verfügbarkeit sind innovative neue Produkte und Services ein wichtiger Wachstumstreiber für das Service-Geschäft, unterstützt durch Innovationen in der Digitalisierung.

      Der Service-Markt bietet für Krones mittel- bis langfristig noch erhebliches Wachstumspotenzial. Der große Pluspunkt von Krones ist die starke installierte Basis von rund 40.000 Maschinen in den Fabriken der Kunden. Bislang werden von der installierten Basis rund 60 % von unserem LCS-Team betreut. Diese Rate werden wir in den kommenden Jahren weiter nach oben bringen, indem wir die Kunden von unseren Service-Angeboten überzeugen, mit denen sie die Leistung ihrer Anlage deutlich steigern können. 
       

      Investitionen werden auf Normalmaß heruntergefahren

      Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben muss Krones investieren – in seine deutschen Standorte genauso wie in die internationale Präsenz. Aber im Gegensatz zu den hohen Wachstumsinvestitionen in den Vorjahren werden die Investitionen kurz- und mittelfristig wieder auf ein normales Maß heruntergefahren. Die Investitionen im Inland fließen überwiegend in die IT-Infrastruktur. Deutschland bleibt für Krones zentraler Entwicklungsstandort für innovative Maschinen, Anlagen und Services. 

      Im Ausland wird Krones wir in die Organisation sowie Integration der in den vergangenen Jahren erworbenen Gesellschaften investieren. Ebenfalls werden wir die IT international weiter ausbauen. 
       

      Innovationen – wichtige Zukunftsinvestition 

      Innovationen sichern die Zukunft des Unternehmens und sind die Basis für nachhaltiges Wachstum. Deshalb wird Krones auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten seine vergleichsweise hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung belassen. 

      Neue Produkte und Dienstleistungen müssen dem Kunden Mehrwert liefern, um am Markt erfolgreich zu sein. Wichtigen Input für Innovationen und Weiterentwicklungen erhalten wir durch den engen Kontakt zu unseren Kunden. Anhand ihrer Bedürfnisse erarbeiten wir gemeinsam Ideen für neue Produkte und Dienstleistungen. Darüber hinaus kreieren wir eigene Ideen, indem wir von den üblichen Denkpfaden abweichen. Hierbei helfen uns auch der enge Kontakt und die gute Zusammenarbeit mit Hochschulen, Universitäten, Forschungs-Einrichtungen sowie Start-Up-Firmen. 

      Neben digitalen Innovationen, bilden umweltverträgliche, kostensenkende, flexible und bedienerfreundliche Maschinen und Produkte die Schwerpunkte der Krones Lösungen. 
       

      Solide Finanz- und Kapitalstruktur gibt Sicherheit

      Nachdem sich 2019 der Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit unzureichend entwickelte, ging aufgrund der hohen Investitionen auch der Free Cashflow und die Nettoliquidität deutlich zurück. Die Eigenkapitalquote lag bei vergleichsweise zufriedenstellenden 41,3 %. Damit verfügt Krones weiterhin über eine solide Finanz- und Kapitalstruktur. Das Unternehmen hat ausreichend finanziellen Spielraum, um Wachstumsinvestitionen und mögliche Firmenzukäufe zu stemmen sowie die Anteilseigner über Dividendenausschüttungen am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Die Dividendenstrategie von Krones sieht vor, dass wir 25 bis 30 % des erzielten Gewinns an die Anteilseigner ausschütten. 
       

      Weiterhin starker Fokus auf Free Cashflow 

      Krones legt weiterhin den Fokus auf den Free Cashflow. Dieser war 2019 stark rückläufig, weil das operative Geschäft nachgab, die Investitionen überdurchschnittlich hoch waren und das Working Capital gestiegen ist. An allen drei Stellschrauben werden wir in den kommenden Jahren konsequent arbeiten. Zum einen werden wir, wie vorher beschrieben, wieder zu alter Ertragsstärke zurückfinden. Nach mehreren Jahren starker Investitionen in unser Wachstum werden wir hier wieder auf ein normales Maß zurückkehren. Klarer Fokus liegt künftig bei Investitionen darauf, ob die Geschäftseinheiten ausreichend Cash generieren. Dieses Kriterium spielt auch bei Portfoliooptimierungen eine ausschlaggebende Rolle. Bei Akquisitionen halten wir uns zurück. Kurz- und mittelfristig sind keine größeren Zukäufe geplant. Bei attraktiven Akquisitionschancen sind wir allerdings jederzeit handlungsfähig. 

      Das größte Potenzial für die Verbesserung des Free Cashflow liegt in einem niedrigeren Working Capital. Mit dem Working Capital im Verhältnis zum Umsatz, unserer dritten Zielgröße, ist Krones nicht zufrieden. Diese Kennzahl lag 2019 bei 26,9 % und damit von unserer mittelfristigen Zielgröße 22 bis 24 % merklich entfernt. Je weniger Mittel im Working Capital gebunden sind, desto mehr Kapital wird freigesetzt. Jeder Prozentpunkt, um den wir diese Kennzahl verbessern, steigert unser Free Cashflow und damit die frei verfügbaren Mittel um rund 40 Mio. €. 

      Vor allem der hohe Bestand an Kundenforderungen und Vertragvermögenswerte belastet das Working Capital. Krones wird die Zeitspanne von der Auslieferung bis zur Rechnungsstellung verkürzen. Zum einen soll hierfür die Fertigstellung in der Außenmontage und die Abnahme vor Ort schneller erfolgen. Zum anderen müssen die Lieferverträge so gestaltet werden, dass bei unverschuldeten Verzögerungen die Leistungen dennoch in Rechnung gestellt werden können. Insgesamt sollen sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in den kommenden Jahren unterdurchschnittlich zum Umsatz entwickeln. Bei den Verpflichtungen gegenüber Lieferanten gibt es ebenfalls noch Potenzial, allerdings nicht in dem Ausmaß wie bei den Forderungen. 
       

      Mitarbeiter sind Basis für nachhaltigen Erfolg 

      Der Erfolg von Krones hängt maßgeblich von den Mitarbeitern ab – besonders in Phasen, in denen es schwieriger wird und es nicht mehr kontinuierlich nach oben geht. Unsere Kunden kaufen bei Krones, weil sie dem Unternehmen und den Mitarbeitern dahinter vertrauen. Sie tragen die Verantwortung, dass die Kunden mit unseren Produkten und Services zufrieden sind. Und Kundenzufriedenheit ist ein sehr entscheidender Erfolgsfaktor im Wettbewerb um Aufträge.
       
      Im Berichtsjahr mussten wir aufgrund negativer Entwicklungen verschiedene Maßnahmen einleiten – auch einen erheblichen Stellenabbau von mehreren Hundert Mitarbeitern im In- und Ausland. 

      Um das Know-how unserer Mitarbeiter weiter auf dem sehr hohen Level zu halten, investiert das Unternehmen auch künftig stark in die Aus- und Weiterbildung der Belegschaft. 

      Krones wird international die Belegschaft in den kommenden Jahren weiter aufstocken, wo dies zur Ertragskraft des Unternehmens beiträgt. Um die Wachstumschancen des Marktes in den Schwellenländern zu nutzen, brauchen wir mehr Mitarbeiter bei den Kunden vor Ort. Derzeit beschäftigen wir rund 24 % aller Mitarbeiter in den Emerging Markets. Bei entsprechender Marktentwicklung werden wir diesen Anteil weiter erhöhen.

       

      Krones Global Footprint

      Krones Global Footprint
      Der Ausbau des Global Footprint ist ein strategisches Kernthema. Hier wird Krones in den kommenden Jahren weitere Fortschritte erzielen.

      Das Steuerungssystem von Krones

      Das Management von Krones steuert den Konzern und die zwei Segmente vorrangig anhand folgender finanzieller Leistungsindikatoren: 

      • Umsatzwachstum
      • EBT-Marge (Ergebnis vor Steuern im Verhältnis zum Umsatz)
      • Working Capital im Verhältnis zum Umsatz 

      Um unsere Marktposition zu festigen und Größenvorteile zu nutzen, streben wir mittelfristig ein Umsatzwachstum über dem Marktdurchschnitt an.

      Das Ergebnis vor Steuern (EBT) ist eine wichtige Ertragskennziffer. Aus dem EBT muss der Konzern die Steuern und Dividenden zahlen sowie die Investitionen tätigen. Die Profitabilität, gemessen an der EBT-Marge, ist eine der zentralen Ziel- und Messgrößen. Sie gibt an, wie hoch die Ertragskraft des Unternehmens bezogen auf den Umsatz ist. Für den Konzern ermitteln wir die Zielmarge als gewichteten Durchschnitt der zwei Segmente. Ab 2020 ersetzen wir die EBT-Marge durch die EBITDA-Marge (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im Verhältnis zum Umsatz). Sie gibt an, wie hoch die Ertragskraft des Unternehmens bezogen auf den Umsatz ist, unabhängig von Steuerquote, Finanzergebnis und den Abschreibungsmodalitäten.

      Unsere dritte Steuerungsgröße ist das Working Capital im Verhältnis zum Umsatz, die auf Konzernebene ermittelt wird. Das Working Capital, also das betriebsnotwendige Kapital, errechnet sich wie folgt: (Vorräte + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen + Vertragsvermögenswerte) – (Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen + Vertragsverbindlichkeiten). Diese Kennzahl gibt an, wie viel kurzfristiges Betriebsvermögen eingesetzt werden muss, um Umsatz zu generieren. Je niedriger diese Kennzahl, um so weniger Kapital ist gebunden und um so mehr finanzieller Spielraum besteht für eine anderweitige Verwendung der liquiden Mittel.
       

      Weitere wichtige Finanzkennzahlen

      Zusätzlich zu den oben aufgeführten Steuerungsgrößen ist für Krones der Free Cashflow (Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit abzüglich Cashflow aus der Investitionstätigkeit) eine wichtige Kennzahl. Zudem orientieren wir uns weiterhin am EBT, dem Ergebnis vor Steuern, und am ROCE (Return on Capital Employed), der sich aus dem Verhältnis von EBIT zur durchschnittlichen Nettokapitalbindung errechnet.

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